Café "The Brother Mill": Und plötzlich selber Chefs
München - The Brother Mill – was bedeutet das? Die Antwort ist so banal wie lustig. Madita Nußbaumer erzählt: "Bei der Namensgebung für unser Café waren wir etwas unkreativ und konnten uns nicht einigen. Aus reiner Verzweiflung haben wir dann einfach mal die nahe gelegene Brudermühlstraße ins Englische übersetzt. Heraus kam dann eben The Brother Mill."
Ihr Arbeitgeber ging pleite – nun sind sie ihre eigenen Chefs
Die 28-Jährige und ihr Freund und Geschäftspartner Thomas Siebeck (35) haben sich als Angestellte im Vorgänger-Café Urban Bakery kennengelernt. Der Ableger-Laden des Gast am Gasteig musste nach dessen Insolvenz im März 2020 schließen.
Ende des Jahres hat das Paar die Einrichtung etwas umgestellt, die Kontakte zu den Lieferanten wiederhergestellt, einige Neue dazugeholt und das Bäckerei-Café unter neuem Namen selbst eröffnet. Industrieware? Findet man hier nicht. Die Waren sind ausgesucht. Die ehemaligen Stammkunden sind sehr glücklich darüber. Einer davon ist Markus Kirchner (50). Er erzählt: "Wir sind froh, dass es hier wieder ein Café gibt. Die Butterbrezen hier sind die besten der Stadt!"

Bloß keine Industrieware
Die Backwaren wie Brot, Semmeln und Baguette kommen von der Bäckerei Grimminger in Parsdorf. Die Kuchen werden im Victorian House und in der Zimtschneckenfabrik gebacken. Auch auf ihren Kaffee (2,40 Euro der kleine, 3,20 Euro der große) sind die beiden Betreiber besonders stolz. Den beziehen sie von der Kaffeerösterei Gscheid Haferl im Bayerischen Wald. Ihre Tees kommen von Bioteaque in Traunstein.
Sendling freut sich über das neue Café
Die Sendlinger nehmen den Laden bereits gut an. Das Publikum ist gemischt: viele ältere Menschen und Mütter mit Kindern. Aber auch ganz viele junge Menschen aus dem Studentenwohnheim um die Ecke holen sich hier einen Kaffee zum Mitnehmen oder eine Brotzeit. Zur Auswahl stehen verschiedene Sandwiches, etwa mit Roter Bete, Ziegenkäse, Feigensenf-Sauce, Walnüssen und Rucola (4,20 Euro) und Röstbrote, etwa mit Schinken und doppelt Käse (4,90 Euro) oder Flammkuchen (6,20 Euro).

Klein, unabhängig und nahbar
Den Kaffee bekommt man ohne Aufpreis auch mit Hafer-, Soja- oder Mandelmilch. Auch vegane Croissants, Kuchen und Muffins sind im Angebot. "Wir haben gemerkt, dass die Nachfrage nach veganen Produkten generell steigt", erzählt Nußbaumer. Und das ist das Beste an kleinen und unabhängigen Läden: Sie gehen auf die Wünsche ihrer Kunden direkt ein.
Urbanstraße 3 | Mo-Do 7 bis 16 Uhr, Fr 7 bis 18 Uhr, Sa, So und Feiertag 8 bis 18 Uhr
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