Bußgeld fällig: Jetzt jagt die Stadt die Fallensteller
München - Wer in München mit dem Radl unterwegs ist, der lebt mitunter gefährlich: Mal steht ein Lieferwagen im Weg, mal ist der Fahrstreifen zugeparkt – die Reise auf zwei Rädern kann in der Stadt ein richtiger Hindernisparcours sein.
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Die Stadt will deshalb nun verstärkt gegen Falschparker und Radweg-Blockierer vorgehen. Die SPD hat beim Kreisverwaltungsreferat (KVR) durchgesetzt, dass von nun an vierteljährlich Schwerpunktaktionen durchgeführt werden. Die Kontrolleure sollen dabei vor allem die Fallensteller ins Visier nehmen, die mit ihren Autos Radfahrstreifen zuparken und Radler so zu einem gefährlichen Ausweichmanöver zwingen.
So lief der Pilot-Versuch Mitte Januar
Mitte Januar hat bereits versuchsweise einmal ein solcher Kontrollmarathon stattgefunden. Über fünf Tage hinweg überwachten sechs Mitarbeiter des KVR die Radwege am Oberanger und in der Kapuzinerstraße. In 30 Stunden wurden dabei am Oberanger 42 Verstöße registriert, in der Kapuzinerstraße sogar phänomenale 116. „Das zeigt, wie wichtig es ist, intensiver gegen zugeparkte Radwege vorzugehen“, sagt Bettina Messinger, die Radverkehrsbeauftragte der SPD-Fraktion.
Die erwischten Falschparker wurden mit einem Verwarnungsgeld in Höhe von 30 Euro belegt oder zumindest aufgefordert weiterzufahren. Ein Auto, das eine Feuerwehrzufahrt blockierte, musste sogar abgeschleppt werden.
SPD erstellt Liste mit Problemstellen
Für das KVR hat sich die Maßnahme bewährt. Verkehrssicherheit sei ein wichtiges Thema, sagt Behördensprecher Florian Schmelmer. „Solche Sonderaktionen sind auch dazu da, die Sensibilität in der Bevölkerung ein bisschen zu erhöhen“, erklärt er. Die Kontrollen sollen deshalb fortgesetzt werden.
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Die SPD-Fraktion hat bereits Bürgerbeschwerden gesammelt und darauf basierend an das KVR eine Liste mit 30 Problemstellen übermittelt. Zu diesen Stellen gehören unter anderem beliebte Radltrassen wie die Leopoldstraße oder die Gabelsbergerstraße. Aber auch eher abseits gelegene Abschnitte wie die Gänselieselstraße in Waldperlach, wo es an der dortigen Schule offenbar immer wieder zu kritischen Szenen kommt.
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