Buß- und Bettag: Das bereuen die Münchner

Oft sind es ja nicht die ganz großen Verfehlungen, sondern die kleinen Sünden, die einem zu schaffen machen. Die AZ hat die Münchner gefragt, was sie zur Zeit ganz konkret bereuen.
Thomas Gautier, Myriam Siegert |
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...dass ich für meine Prüfungen zu wenig gelernt habe. Cordelia E. (21)
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...dass ich alle Arbeit immer aufschiebe. Chris M. (22)
Gregor Feindt 5 ...dass ich alle Arbeit immer aufschiebe. Chris M. (22)
...dass ich mich in der Schule zu wenig anstrenge. Kim D. (17)
dpa 5 ...dass ich mich in der Schule zu wenig anstrenge. Kim D. (17)
...dass wir unser Haus nicht größer gebaut haben, weil wir nicht auf die Förderung verzichten wollten. Georg P. (64)
dpa 5 ...dass wir unser Haus nicht größer gebaut haben, weil wir nicht auf die Förderung verzichten wollten. Georg P. (64)
...dass ich meine Neujahrsvorsätze nicht eingehalten habe, zum Beispiel gesünder zu essen. Beate K. (58)
dpa 5 ...dass ich meine Neujahrsvorsätze nicht eingehalten habe, zum Beispiel gesünder zu essen. Beate K. (58)

Oft sind es ja nicht die ganz großen Verfehlungen, sondern die kleinen Sünden, die einem zu schaffen machen. Die AZ hat die Münchner einfach mal gefragt, was sie zur Zeit ganz konkret bereuen.

München - Buß- und Bettag – ein evangelischer Feiertag, an dem seit 1995 bloß noch schulfrei ist. Aber dennoch Gelegenheit bietet, inne zu halten. Und sich zu fragen, ob wirklich alles so toll war, was man in der letzten Zeit so geliefert hat. Die AZ hat Münchner – die verständlicherweise alle anonym bleiben wollen – auf der Straße gefragt, was sie bereuen. Das Ergebnis: Oft sind es ganz banale Klein- und Kleinst-Sünden, die immer noch ein bisserl am Gewissen nagen. Aber lesen Sie selbst:

...dass ich als Jugendlicher, mit 14 oder 15 Jahren, in der Freinacht ziemlichen Quatsch gemacht habe. Wir sind herum gezogen und haben so typische Freinachtscherze gemacht, wie Zahnpasta auf die Türklingel schmieren und solche Sachen. Einer hatte dann noch von Silvester eine Feuerwerksrakete dabei. Die haben wir auf die Straße gelegt und angezündet. Das Ding ist ein paar Meter weit am Boden entlang gerast und bei einem parkenden Auto in den Kühlergrill eingeschlagen. Das hat einen Wahnsinnsknall gegeben und aus dem Kühler kamen bunte Funken. Wir haben uns total erschrocken! Aus dem Haus, vor dem das Auto stand, kam sofort ein Mann gerannt. Ein paar von uns sind noch weggerannt, aber mich und noch zwei andere hat er erwischt. Die Polizei war dann auch gleich da und hat uns mit auf die Wache genommen. Unsere Eltern mussten uns dann dort abholen, das gab richtig Ärger! Insgesamt ging aber Gott sei Dank alles glimpflich aus. Für uns gab’s keine weiteren Konsequenzen und auch sonst hätte das ja richtig ins Auge gehen können. Das war sehr unüberlegt - ein richtiger Dumme-Jungen-Streich. Fabian L. (25)

...dass ich zu wenig auf mich selbst schaue. Ich achte immer zuerst auf meinen Mann und meine Kinder und vergesse mich oft dabei. Anna M. (76)

...dass ich letzte Woche eine Freundin versetzt habe. Julia K. (28)

...dass ich dieses Jahr viel zu wenig Sport getrieben habe. Stefanie S. (33)

...dass ich dieses Jahr meine Arbeit gekündigt habe. Meine Rente ist leider doch sehr wenig. Ilse B. (72)

...dass ich rauche. Larissa E. (19)

...dass ich vor lauter Arbeit das Private vergessen habe. Das wird einem nicht gedankt. Katharina B. (59)

...dass ich für meine Prüfungen zu wenig gelernt habe. Cordelia E. (21)

...dass ich anderen Unrecht getan habe. Kurt S. (80)

...dass ich so faul bin, manchmal – ich sollte Dinge schneller anpacken. Nicole H. (29)

...dass ich im familiären Bereich einiges hätte besser machen können. Tilman B. (66)

...dass ich alle Arbeit immer aufschiebe. Chris M. (22)

...dass ich das Geld, das meine Eltern für mich angelegt haben, einfach ausgegeben habe. Das waren 30000 Mark, die fürs Studium gedacht waren. Nach der Schule hab ich das bekommen und in ziemlich kurzer Zeit auf den Kopf gehauen. Ich bin nach München gezogen und habe erstmal ein Jahr nicht gearbeitet, dabei aber ziemlich über meine Verhältnisse gelebt. Das war ganz schön doof. Hätte ich's mal lieber angelegt, später hätte ich es noch gebrauchen können. Simon B. (36)

...dass wir unser Haus nicht größer gebaut haben, weil wir nicht auf die Förderung verzichten wollten. Georg P. (64)

...dass ich mich habe scheiden lassen. Tina D. (38)

...dass ich nicht mehr so jung bin. Georg K. (80)

...dass ich meine Neujahrsvorsätze nicht eingehalten habe, zum Beispiel gesünder zu essen. Beate K. (58)

...dass ich nicht früher ein Kind bekommen habe. Constanze F. (38)

...dass ich in meinem Job die falschen Entscheidungen getroffen habe. Bastian S. (28)

...dass ich mich in der Schule zu wenig anstrenge. Kim D. (17)

...dass ich so oft den inneren Schweinehund nicht überwinden kann und mich nicht aufraffe, um zum Beispiel etwas zu unternehmen. Eva S. (30)

...dass ich im Umgang mit den Mitmenschen oft zu unfreundlich bin. Georg K. (71)

...dass ich manchmal ungerecht zu den Kindern bin. Britta S. (24)

...dass ich im Beruf nicht die höhere Laufbahn eingeschlagen habe, obwohl ich die Qualifikationen dafür hatte. Kathi P. (56)

...dass ich heute nicht in die Schule gegangen bin. Nina R. (26)

...dass ich meine Ex-Freundin betrogen habe. Hannes M. (23)

...dass ich zu wenig Zeit für meinen zwölfjährigen Sohn habe. Ernst F. (62)

...dass ich mal mit der falschen Person in die falsche Wohnung gezogen bin. Das hat mich richtig viel Geld gekostet. Jasmin H. (30)

...dass ich manchmal lüge. Anna G. (16)

...dass ich mich leichtfertig von meinem Ehemann getrennt habe. Wir haben damals sehr jung ein Kind bekommen und ich hatte mir das alles anders vorgestellt. Er hatte einige Probleme und ich hätte ihm zur Seite stehen müssen und ihn so nehmen müssen, wie er ist. Stattdessen habe ich ihn ständig kritisiert. Als unser Kind etwa ein Jahr alt war, dachte ich, es wäre besser, sich zu trennen. Heute weiß ich, dass er ein wunderbarer Vater ist. Ich habe mir selbst nie so richtig verziehen, dass wir deswegen die Freude und schönsten Momente beim Aufwachsen unseres Kindes nicht gemeinsam erleben konnten. Silvia M. (44)

...dass ich zu wenig für mein Studium mache. Susan H. (24)

...dass ich viele Momente nicht richtig zu würdigen weiß und vielem nicht die Aufmerksamkeit widme, die es verdient. Peter L. (26)

...dass ich oft zu ungeduldig bin mit meinem Schwiegervater. Er ist schon 93 und kommt nicht mehr so gut zurecht. Manfred R. (69)

...dass ich zu wenig Zeit für mein Studium hatte – dann hätte ich jetzt bessere Noten. Anton S. (23)

...dass ich im Leben mal andere verletzt habe. Jutta L. (56)

...dass ich nicht genug Zeit für meine Freunde habe. Hannes Z. (28)

...dass ich immer zu viel Geld für Klamotten ausgebe. Jessica C. (18)

...dass ich meine Oma nicht öfter besucht habe. Früher bin ich am Wochenende lieber tanzen gegangen als zu ihr. Einmal hat sie mich eingeladen, ich bin aber in den Club gegangen – dann ist sie gestorben. Karin G. (51)

...dass ich nicht so geduldig bin und so oft mit meiner Tochter schimpfe. Annika K. (34)

...dass ich zu lange gebraucht habe, um das richtige Studienfach zu finden. Ich habe zweimal gewechselt. Sina S. (22)

...dass ich meine Tochter nicht überzeugt habe, ihre Mietwohnung zu kaufen – sie war sehr günstig, so eine Gelegenheit kommt nie wieder. Matthias B. (72)

...dass ich mich nicht früher um einen Nebenjob gekümmert habe. Shabir H. (18)

...dass ich meinem Ex-Freund noch einmal eine Chance gegeben habe – in der Hoffnung auf einen Neustart. Aber er hat sich nicht verändert... Hella M. (54)

...meine Alkoholeskapaden in zu jungen Jahren. Alexandra R. (21)

...dass ich keine höhere Schule besucht habe. Ich war auf der Volksschule bis zur 9. Klasse. Mein Vater meinte damals, ich sollte eine Lehre machen und etwas zum Haushalt beitragen. Ich hätte mich durchsetzen sollen. Ich liebe meinen Beruf, aber mehr lernen wäre schon schön gewesen und ich würde heute besser verdienen. Sonja K. (64)

 

 

 

 

 

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