Busfahrer blutig getreten: Wo sind die Schläger?
Ein Busfahrer wird von Wiesngästen blutig getreten. Die Täter sind verschwunden. Jetzt hofft das Opfer auf Hilfe bei der Suche
München - Es war ein rechtes Verkehrschaos, als Safet Mulic am 27. September in der Schießstättstraße eine Szene beobachtete, derer es zur Wiesnzeit zu viele gibt: Eine Gruppe junger Leute steht bei einem Taxi, ein Betrunkener kommt an und drängt sich ein wenig dazwischen, auch er will mit dem Taxler reden. Die jungen Männer verstehen da keinen Spaß, der Betrunkene bekommt einen Schlag verpasst und landet am Boden.
Safet Mulic bekommt einen Mordsschreck – was, wenn der Mann auf den Kopf gefallen und verletzt ist? Mulic springt aus dem Auto und läuft auf die Gruppe zu, spricht sie an. Dann überlegt er es sich anders und geht zum Auto zurück – dort liegt sein Handy, mit dem er jetzt die Polizei rufen will. Doch er wird selbst zum Opfer. Jemand schlägt ihn um, die jungen Männer treten noch auf ihn ein als er am Boden liegt. Dann fliehen sie.
Aussichtsreich: Anzeige gegen Unbekannt
Jemand setzt einen Notruf ab, doch als Polizei und Rettung eintreffen, sind sie spurlos verschwunden. "Der Polizist hat dann gesagt, es wäre jetzt keine Zeit für eine Aufnahme, ich würde einen Brief bekommen. Dafür hab ich zur Wiesnzeit auch Verständnis", erinnert sich der 48-Jährige. Auf der Polizeiinspektion gibt er dann Anzeige gegen Unbekannt auf. Wenig aussichtsreich, zu viele Rowdys in Tracht sind in diesen Wochen in München unterwegs.
Erinnern tut er sich nur an ein Gesicht, das ihn direkt anblickte: "Ein südländischer Typ war es, zwischen 25 und 33", schätzt Safet Mulic. Dieses Gesicht, das ihn angegrinst hat, bevor er niedergeschlagen wurde, verfolgt ihn noch immer in seinen Träumen, erzählt der Busfahrer. Denn die Schläger haben ihn schlimm erwischt: Sein rechtes Auge ist völlig zugeschwollen, als er im Krankenhaus ankommt, zwischenzeitlich sieht er auf beiden Augen nichts mehr.
Taxifahrer gesucht
Sein Fuß ist bis jetzt noch geschwollen. Dabei steht Safet Mulic zu dem Zeitpunkt kurz vor seiner Prüfung zur gewerblichen Zulassung als Busfahrer, er muss sich vorbereiten. Das nimmt noch ein glückliches Ende, bei der Prüfung kann er alle Fragen beantworten. "Der Lehrer hat noch gesagt, ich hätte auf jeden Fall die menschliche Prüfung geschafft", erzählt er glücklich.
Doch er wünscht sich noch ein Stück Gerechtigkeit, dass die Täter gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden. "Ich hoffe sehr, dass der Taxifahrer noch Hinweise geben kann", sagt er. Noch hat er ihn nicht gefunden, deshalb wendet er sich an die Öffentlichkeit. Die Polizei ermittelt in diesem Fall wegen gefährlicher Körperverletzung und bestätigt, dass derzeit noch Zeugenvernehmungen anstehen.
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