Busbahnhof Olympiazentrum: "Ideale Lage" in der Nähe von BMW

Vielbeklagte Brache: Die Rathaus-CSU beantragt, dass die verfallene Haltestelle am Olympiazentrum unter anderem für Werksbusse der Arbeiter genutzt werden soll.
von  Eva von Steinburg
Das ist der Geister-Bahnhof Olympiazentrum: Zur Zeit bespielt mit einer Metallinstallation von Clemens Behr. Bald für Busse von BMW und Stadt reaktiviert?
Das ist der Geister-Bahnhof Olympiazentrum: Zur Zeit bespielt mit einer Metallinstallation von Clemens Behr. Bald für Busse von BMW und Stadt reaktiviert? © Daniel von Loeper

München - Im Moment ist das Areal zugänglich: Der Berliner Installationskünstler Clemens Behr zeigt in der Brache an der Lerchenauerstraße im Juli kunstvoll angeordnete Paneele und Stützen aus Metall.

Rathaus-CSU: "Es ist nicht akzeptabel, dass der Busbahnhof verwildert"

Diese Ausstellung ist jedoch die Ausnahme. Seit rund 15 Jahren schon gilt der stillgelegte ehemalige Busbahnhof Olympiazentrum als Geisterort, als "Lost Place".

Am U-Bahnhof Olympiazentrum: Der Geister-Busbahnhof ist nicht weit.
Am U-Bahnhof Olympiazentrum: Der Geister-Busbahnhof ist nicht weit. © Daniel von Loeper

Bürger und Stadtpolitiker sehen die Brache als Ärgernis im Norden: Unkraut wuchert, das Areal vermüllt. "Der Standort verwahrlost zunehmend", schreibt die Rathaus-CSU am Dienstag: "Es ist nicht akzeptabel, dass der Busbahnhof verwildert." In seinem Antrag an OB Dieter Reiter fordert Manuel Pretzl, Chef der Rathaus-CSU, die Stadt deshalb auf, "diesem unhaltbaren Zustand ein Ende zu bereiten" und den Bahnhof gemeinsam mit BMW zu ertüchtigen und aufzuwerten.

Die Idee: Der stadtbekannte Geister-Bahnhof soll in Zukunft Haltestelle sein für Busse, die Beschäftigte und Gäste zu BMW bringen. Über eine Brücke, deren Bau bereits geplant ist, können sie zum Eingang des BMW-Werks direkt gegenüber laufen. Aber auch die städtischen MVG-Busse könnten den Bahnhof ansteuern, wenn der Halt zu ihrer Route passt.

Wegen des großen Olympia-Jubiläums wird das denkmalgeschützte Dach des Busbahnhofs wieder instandgesetzt. "Das Gelände aufzuwerten hätte einen hohen praktischen Nutzen", meint die CSU. Die "ideale Lage" in der Nähe des BMW-Werks würde sich ganz besonders anbieten, dass die Stadt gemeinsam mit BMW den Busbahnhof reaktiviert.

Die Stadtviertelpolitiker aus dem Bezirk Milbertshofen-Am Hart wissen bereits von dieser Idee. BA-Chef Fredy Hummel-Haslauer (SPD) findet den Vorstoß der CSU gut. Er sagt am Dienstag der AZ klipp und klar: "Ich hätte nichts dagegen. Es muss eine Nutzung her. Der Platz braucht eine Funktion und den Münchnern wird nichts weggenommen", finde ich. Denn: Die Brachfläche stört ihn schon sehr lange. "Attraktiv ist das Bild nicht. Mein Diktum ist: Es muss eine Nutzung her!", sagt der Lokalpolitiker aus dem Norden.

Hummel-Haslauer: ""Ich bin froh, dass BMW der Stadt die Steuerkasse füllt"

Dass die Stadt BMW den Ort in dem Fall überlassen würde, stört ihn nicht. "Ich bin froh, dass BMW der Stadt die Steuerkasse füllt. Außerdem würde so die Dostlerstraße entlastet, wo die Busse bisher hinfahren." Die Dostlerstraße soll hübscher werden und sich für Münchner öffnen. Sie ist keine Privatstraße von BMW, sondern sie liegt auf öffentlichem Grund.

Fredy Hummel-Haslauer sieht bereits vor seinem geistigen Auge, wie BMW-Werksbusse, die Mitarbeiter aus dem nördlichen Umland von München zur Tag- und Nachschicht bringen, den reaktivierten Busbahnhof ansteuern. Einen Haken habe die Sache jedoch. Hummel-Haslauer: "BMW hat Doppeldeckerbusse. Für die ist das Bahnhofsdach zu niedrig. Es müsste um einen Meter angehoben werden. Ob der Denkmalschutz mitmacht?"

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