Bus-Offensive in München - Gefährliche Ignoranz
Auf Papier lesen sie sich erstmal klasse, die Pläne der Stadt für die Busbeschleunigung. An vielen Stellen werden sie bestimmt ihren Zweck erfüllen. Etwa an der Donnersbergerbrücke. Hier soll die überbreite Fahrspur, die schon heute zweispurig genutzt wird, offiziell aufgeteilt werden: in eine Bus- und eine Autospur.
Ganz anders schaut es überall dort aus, wo gemeinsame Bus- und Radspuren entstehen sollen. Hier könnten die Pläne der Stadt kaum realitätsferner sein. In der Praxis werden Radler kaum geduldig hinter einem Bus, der an der Haltestelle steht, warten und ihm Vorrang gewähren. Stattdessen wird es zu unübersichtlichen Überholmanövern kommen. Das ist höchst gefährlich und belastend für die Busfahrer. Doch die Warnungen werden im Rathaus ignoriert.
Andersherum werden auch Busse auf gemeinsamen Spuren kaum eine (zumindest ungefährliche) Möglichkeit haben, Radler zu überholen. Und wenn der ÖPNV auf der Straße künftig hinter Radfahrern herbummeln muss, ist das zwar noch immer besser als im Stau zu stehen. Aber mit „Beschleunigung“ hat das wenig zu tun.
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