Burka-Verbot - schlecht für Münchner Wirtschaft?

München - Bernd Ohlmann,Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern, bezeichnet den Vorschlag von Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, ein Burka-Verbot solle auch für Touristinnen gelten, in der "Süddeutschen Zeitung" als "imagemäßigen Schuss ins Bein".
„Als ich in den Iran gereist bin, habe ich die Gebote des Landes befolgt und ein Kopftuch getragen. Ebenso erwarte ich von Frauen aus dem arabischen Raum, dass sie hierzulande auf die Vollverschleierung verzichten", so Aigner vergangene Woche zur "Welt".
Gäste aus dem arabischen Raum sind in München aber ein extrem wichtiger Wirtschaftsfaktor. Sie stellen die drittgrößte Besuchergruppe in München. Dass ein Burka-Verbot die Touristen abhalten könnte, München zu besuchen, zeigt das Beispiel Frankreich. Dort gilt seit fünf Jahren das Burka-Verbot. In der Folge brach der dort der Tourismus aus den Golfstaaten ein. Wovon Deutschland extrem profitierte - und kein Markt so sehr wie München.
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Mehr als 40 Prozent des Geldes, das arabische Touristen in deutschen Läden lassen, geben sie laut einer Studie allein in München aus.
Klar, dass nun vor allem Einzelhandel und Tourismus starke Einbußen befürchten. "Ein Burka-Verbot würde sich negativ auf Teilbereiche der Wirtschaft, insbesondere Handel und Tourismus, auswirken" sagte auch Bertram Brossardt, der Hauptgeschäftsführer der CSU-nahen Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, der "SZ".