Bunt, laut, CSD: Rekord-Parade zum Christopher Street Day in München

München - Aus der schrillen Party, wo sich Latex und Lederhosen gegenüberstehen, ist heuer eine Großveranstaltung mit eindringlicher Botschaft geworden. 125 000 Menschen feierten am Samstag in München den Christopher Street Day (CSD) und setzen sich lautstark für die Rechte von Homosexuellen und Transgendern ein. Zum ersten Mal war eine Gruppe der CSU mit dabei. Und auch von anderer Stelle gibt es einen Lichtblick.
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Unter dem Motto „Vielfalt verdient Respekt. Grenzenlos!“ zog die Parade am Mittag durch die Innenstadt. Damit zeigte sich der CSD heuer politischer wie selten zuvor. Bei der Auftaktkundgebung am Marienplatz machte das Veranstalter Thomas Niederbühl von der Rosa Liste deutlich: Der CSD sei „dieses Jahr den Opfern von Orlando gewidmet und allen Opfern von homophober Gewalt weltweit“. Es gehe deshalb darum, ein Zeichen gegen Intoleranz zu setzen.
Der Zuspruch für die Veranstaltung war so groß wie nie, heißt es von der Polizei. 86 Gruppen mit etwa Zehntausend Teilnehmern beteiligten sich mit bunten Wagen, Spruchbändern und auffälligen Kostümen an dem Zug. Unter ihnen war auch eine Gruppe der CSU. Das lesbisch-schwule Netzwerk ist innerparteilich zwar nicht anerkannt, trat aber dennoch für die Christsozialen auf. Initiator Patrick Slapal will seine Partei zum Umdenken motivieren: „Ehe für alle ist eine zutiefst konservative Haltung. In Zeiten steigender Scheidungsraten ist es doch gut, wenn Menschen darin einen Wert erkennen.“
Einen besonderen Akzent setzte die Allianz Arena am Abend. Nach Sonnenuntergang erstrahlte sie in den Farben der Regenbogenflagge.
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— Grüne München (@Gruene_Muenchen) 9. Juli 2016