Bundestagswahl: Dieter Janecek glaubt an Direktmandat

Der Abgeordnete der Grünen Dieter Janecek will bei der Bundestagswahl die CSU im Westen schlagen.
von  Hüseyin Ince
Mit Cordsakko und Vollbart: Dieter Janecek auf dem Grünen-Landesparteitag in Würzburg.
Mit Cordsakko und Vollbart: Dieter Janecek auf dem Grünen-Landesparteitag in Würzburg. © Daniel Karmann/dpa

Der Abgeordnete der Grünen Dieter Janecek will bei der Bundestagswahl die CSU im Westen schlagen.

München - Blickt man auf die Ergebnisse der Direktkandidaten, die sich im Wahlkreis München-West/Mitte seit 1949 durchgesetzt haben, stellt sich das Gefühl ein, dass sich Bundestagsabegordneter Dieter Janecek (Grüne) etwas Unmögliches vorgenommen hat. Denn seit 1976 erhalten hier CSU-Politiker das Direktmandat.

Seit zwei Legislaturperioden (2013) sitzt Janecek im höchsten deutschen Parlament und rückte jeweils über die Wahlliste seiner Partei ein. Wer ihm aber zuhört, bekommt schnell das Gefühl, dass er genau weiß, was er tut. "Bei den Münchner Kommunalwahlen 2020 gingen wir als stärkste Kraft hervor", sagt Janecek selbstbewusst.

Janeceks Ziel: Das Bundestags-Direktmandat in München-West/Mitte

Schon 2013 und 2017 wäre er am liebsten mit Direktmandat in den Bundestag eingezogen. "Aber die Voraussetzungen waren nicht günstig", sagt Janecek. Die Grünen eroberten bei den Kommunalwahlen 2020 sehr viele Münchner Bezirke, auch gegen CSU-Bewerber um die Stadtratsposten. Und das bestärke Janecek sehr.

An der CSU führt kein Weg vorbei, beim Projekt Bundestags-Direktmandat in München-West/Mitte. Auch bei der Bundestagswahl 2021 muss sich Janecek gegen einen CSU-Mann durchsetzen. Erwartungsgemäß wird er gegen Stephan Pilsinger antreten, wie auch schon 2017. Damals erhielt Pilsinger 33,7 Prozent der Münchner Erststimmen. Janecek landete auf Platz drei, mit weniger als der Hälfte von Pilsingers Stimmen: 16,3 Prozent.

Hoffnung: Die letzten Wahlergebnisse und steigende Mitgliederzahlen 

Aber diesmal soll alles anders werden, auch wenn Markus Söders Partei durch die Coronakrise im Aufwind ist. "Ich denke Grüne und CSU sind da in etwa gleich auf", sagt Janecek, "aber ich hoffe, durch meine Themen zu punkten." Das seien ökologisch-soziale Marktwirtschaft, Gleichstellung von Minderheiten, sowie erneuerbare Energien, das vor allem im Kontrast zur CSU.

"Ich halte es für unglaubwürdig, wenn Herr Söder innerhalb einer traditionellen Autofahrer-Partei plötzlich Bäume umarmt", sagt Janecek. Er hofft, dass auch die Wähler diesen grünen Anstrich der Schwarzen entlarven.

Janecek möchte auch mit seinen Spezialgebieten Digitalisierung, Förderung von Start-ups sowie alternative Mobilität im Wahlkampf werben. Mehr Raum für das Fahrrad ist ja ein thematisches Gravitationszentrum der Münchner Grünen. Im Westen machen ihm nicht nur die letzten Wahlergebnisse große Hoffnung, sondern auch der Anstieg der Mitgliederzahlen seiner Partei im Wahlkreis. "Seit den letzten Bundestagswahlen hat sie sich in etwa auf 1.000 verdoppelt", sagt Janecek.

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