Bundespolizei schnappt Asylbetrüger am Flughafen

Die Bundespolizei hat am Flughafen München einen in Spanien lebenden Pakistaner aufgegriffen, der Anfang 2015 unter falschem Namen Asyl in Deutschland beantragt hatte. Seine Geschichte dazu ist äußerst verworren.
von  az
Bei der Passkontrolle fiel der Asylbetrüger auf.
Bei der Passkontrolle fiel der Asylbetrüger auf. © Bundespolizei

Die Bundespolizei hat am Flughafen München einen in Spanien lebenden Pakistaner aufgegriffen, der Anfang 2015 unter falschem Namen Asyl in Deutschland beantragt hatte. Seine Geschichte dazu ist äußerst verworren.

München – Am Dienstagabend ist der Bundespolizei am Flughafen in München ein Asylbetrüger ins Netz gegangen. Bei der Kontrolle des aus Madrid eingeflogenen 48-Jährigen, der seit Jahren legal in Spanien lebt und arbeitet, wurden die Beamten stutzig. Neben seinem einwandfreien pakistanischen Reisepass und seiner spanischen Aufenthaltskarte fanden sie Dokumente, die belegten, dass er im Januar 2015 unter anderen Personalien in Deutschland Asyl beantragt hatte. Auch eine Sparkassenkarte, ausgestellt auf die Aliasdaten, kam zum Vorschein.

Die Beamten nahmen den Mann mit auf die Wache. Dort versuchte sich der Betrüger zu erklären.

 

Von Widersachern verfolgt?

 

Er sei auf dem Weg nach Österreich gewesen, um einen Freund zu besuchen. Dass er Dokumente mit falschen Personalien aus Deutschland bei sich hatte, erklärte er damit, dass er in Pakistan Feinde hätte, die ihn verfolgen würden - auch in seiner neuen Wahlheimat Spanien.

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Also sei er auf die Idee gekommen, sich in Deutschland eine falsche Identität anzuschaffen, um von seinen Verfolgern sicher zu sein. Als er vier Monate später erfuhr, dass sie wohl das Interesse an ihm verloren hatten, sei er zurück nach Spanien gegangen.

 

Daten und Zahlungen - Betrüger verstrickt sich in Widersprüche

 

Den Umstand, dass die deutsche Aufenthaltsgestattung erst einen Monat nach seiner angeblichen Rückkehr ausgestellt wurde, konnte er sich nicht erklären. Auch zu den Zahlungen des Ausländeramtes hatte er eine äußerst verworrene Geschichte für die Beamten parat.

Er habe zwar wohl im Juni 2015 das letzte Mal Geld von der Behörde bar ausbezahlt bekommen, sei sich aber sicher, seit April nicht mehr in Deutschland gewesen zu sein. Auf das deutsche Bankkonto sei nie Geld von der Behörde geflossen. Dies könne man ja leicht mit der Bankkarte überprüfen.

Die Bundespolizisten stellten die deutschen Dokumente sicher und zeigten den 48-Jährigen wegen Betrugs an. Was die Sparkassenkarte betrifft, war der Geldautomat schneller als die Beamten. Kaum war die Karte im Automaten, blieb den Polizisten nur noch die Info "Ihre Karte wurde aus Sicherheitsgründen eingezogen!"

Bevor der Pakistaner dann die Wache der Bundespolizei wieder verlassen durfte, musste er allerdings noch 200 Euro aus seinem Barvermögen zur Sicherung des Strafverfahrens hinterlegen.

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