BUND Naturschutz: Knapp 100.000 Bäume in München weg!

Neue Zahlen vom BUND Naturschutz. Immerhin wurden 80.000 Bäume nachgepflanzt. Warnung vor Hitze.
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Ein gefällter Baum in München. (Archivbild)
Ein gefällter Baum in München. (Archivbild) © imago/STL

München - Kommunalpolitiker lassen sich gerne beim Pflanzen neuer Bäume ablichten, doch unterm Strich werden die bayerischen Städte nach Erhebungen des BUND Naturschutz in Bayern (BN) immer baumärmer.

Wie sehr sich der Baumbestand auf das Kleinklima auswirkt, unterstreicht der BN mit aktuellen Messungen, die am vergangenen Mittwoch, dem bisher heißesten Tag des Jahres, an drei Stellen im Münchner Stadtgebiet durchgeführt wurden.

Am baumlosen Marienplatz im Stadtzentrum erreichte die Temperatur 35,1 Grad, in der baumbestandenen Valleystraße 33,4 Grad und im Englischen Garten 32,1 Grad. Die Messungen wurden mit einem Aspirationspsychrometer vorgenommen, welche die nicht durch Sonneneinstrahlung verfälschte tatsächliche Temperatur ermittelt.

Keine Bäume, auch deswegen ist es am Marienplatz im Vergleich zu anderen Orten besonders heiß.
Keine Bäume, auch deswegen ist es am Marienplatz im Vergleich zu anderen Orten besonders heiß. © BUND Naturschutz
Deutlich weniger Rot und Gelb in der Valleystraße.
Deutlich weniger Rot und Gelb in der Valleystraße. © BUND Naturschutz

Experte erklärt, wie Bäume das Klima beeinflussen

Der BN-Baumexperte Christopher Busch unterstreicht in diesem Zusammenhang: "Grünflächen und Bäume spielen für die Klimatisierung einer Stadt eine wichtige Rolle. Ein ausgewachsener Laubbaum verdunstet an einem heißen Sommertag locker 400 Liter Wasser und kühlt somit seine Umgebung ab. Ein Laubbaum mit 15 Meter Kronendurchmesser kühlt zusätzlich – je nach Sonnenstand – eine Fläche von mindestens 170 m² mit seinem Schatten."

In der Landeshauptstadt wurden nach der Umfrage des BN in den letzten Jahren die meisten Bäume gefällt, nämlich 98.270. Abzüglich der Neupflanzungen stehen heute 21.600 Bäume weniger in der Stadt als noch vor zehn Jahren.

Messungen im Englischen Garten.
Messungen im Englischen Garten. © BUND Naturschutz

Nach Schätzungen des BN sind in den 15 größten Städten des Freistaats in den vergangenen zehn Jahren bis zu 300.000 Bäume gefällt worden. Eine Umfrage in den Kommunen habe ergeben, dass von 2011 bis 2021 mindestens 165.500 Bäume umgesägt worden seien, sagte der BN-Vorsitzende Richard Mergner am Donnerstag in München. Zieht man die Nachpflanzungen ab, sind es immer noch mindestens 34.560 Bäume.

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Allerdings hätten viele Kommunen nur lückenhaftes Zahlenmaterial vorliegen, weshalb der BN die vorliegenden Daten anhand der Einwohnerzahlen hochrechnete.

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16 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Bluto am 22.07.2022 04:18 Uhr / Bewertung:

    Die Fotos der Wärmebildkameras sehen hauptsächlich deshalb so unterschiedlich aus, weil, wie am rechten Rand erkennbar zwei unterschiedliche Farbspektren gewählt wurden.

  • 1Muenchner am 22.07.2022 14:54 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Bluto

    Mir wäre der Fehler peinlich. Oder ist er etwa gewollt...?!!

  • 1Muenchner am 22.07.2022 01:41 Uhr / Bewertung:

    Die Fotos sind falsch und vergleichen Äpfel mit Birnen!!!

    Die Skala des blauen Bildes beginnt bei 28,9 C. Die des roten Bildes bei -10C. Wären beide Skalen gleich müsste das Bild mit den Bäumen deutlich gelber/roter sein oder das mit dem Rathaus deutlich blauer.

    Zu dieser „Unschärfe“ passt die Überschrift. Statt 100.000 fehlender Bäume sind es mit nachpflanzungen „nur“ 20.000. Und selbst diese Zahl glaube ich nicht mehr.

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