Bund Naturschutz: "Kein Pseudoschutzgebiet"

Der Bund Naturschutz stemmt sich gegen einen Änderungsantrag der CSU zum geplanten Naturschutzgebiet.
von  az
Malerisch: die Fröttmaninger Heide.
Malerisch: die Fröttmaninger Heide. © Andreas Kunze/Wikipedia

München – Ein Änderungsantrag der CSU zum geplanten Naturschutzgebiet „Südliche Fröttmaninger Heide“ sorgt beim Bund Naturschutz für Empörung. Die Christsozialen fordern in dem Antrag, der heute im Stadtrat auf den Tisch kommt, bei den Plänen für die Fröttmaninger Heide mehr auf Bürgerfreundlichkeit zu achten. Bislang ist eine Einteilung des Gebiets in vier Zonen vorgesehen, von denen nur eine frei betretbar sein soll – zu wenig für die Anwohner, findet man bei der CSU.

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Neben der freien Nutzbarkeit größerer Teile des Gebiets und der Einrichtung zusätzlicher Wege, sollen auch Hundehalter mehr Freiheiten bekommen. Ihnen will die CSU erlauben, ihre Tiere ganzjährig freilaufen zu lassen. Beim Bund Naturschutz fürchtet man, dass an der Fröttmaninger Heide so statt des geplanten Schutzgebietes eine Hundewiese entstehen könnte – und davon gebe es in der Stadt schließlich schon genug. „Ziel eines Naturschutzgebietes ist der Schutz seltener Tier- und Pflanzenarten“, sagt Christian Hierneis, Vorsitzender des BN in München.

Noch gibt es in dem Gebiet wildlebende Rebhühner und Steinschmätzer, eine Vogelart, die in Deutschland mittlerweile selten geworden ist. Studien haben laut BN gezeigt, dass sich durch die Anwesenheit von Hunden, selbst wenn sie angeleint sind, die Zahl der Wildtiere und Vögel um rund 30 Prozent verringere.

Sollte der Stadtrat den Antrag heute beschließen, will der BN Naturschutz sich direkt an die Regierung von Oberbayern wenden. Denn: „Freilaufende Hunde sind nicht mit den Schutzzielen eines Naturschutzgebietes vereinbar.“

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