Bund der Selbstständigen fordert: Schafft die Maskenpflicht ab!

München - Bereits am Freitag hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof die strenge Corona-Sperrstunde für Gaststätten und Restaurants als rechtswidrig bewertet und abgeschafft. Die Präsidentin des Bundes der Selbstständigen Gabriele Sehorz begrüßt diesen Entschluss: "Wir freuen uns für alle Unternehmer aus der Gastronomie und wünschen, dass die Umsätze nun wieder schnell steigen, damit sich der Betrieb wenigstens wirtschaftlich rechnet!"
Der Wirtschaftsverband sieht diese Entscheidung, die die Gastronomie auch dem derzeit geringen Infektionsgeschehen zu verdanken hat, allerdings auf viele Branchen übertragbar: "Das niedrige Infektionsgeschehen – für das wir alle gemeinsam gekämpft haben - muss jetzt auch zu den notwendigen Lockerungen beim Einkaufen führen, sodass wieder von einem Einkaufsvergnügen gesprochen werden kann. Wir müssen das Einkaufsgefühl dringend wieder verbessern! Besonders der stationäre Handel leidet immer noch deutlich unter einer stark spürbaren Kauf-Lustlosigkeit des Konsumenten."
Forderung: Keine Maskenpflicht in Geschäften
"Maskierte Verkäufer und die eigene Maskenpflicht animieren nicht gerade zum ausgiebigen Bummeln und Shoppen. Den neuen Anzug, das Sommerkleid oder ein neues Topfset aussuchen oder im Möbelhaus das neue Wohnzimmersofa probewohnen macht unter diesen Bedingungen – verständlicherweise - einfach keine Freude. Die Konsumenten bleiben lieber zu Hause", erklärt Gabriele Sehorz fest und fügt hinzu: "Es ist realitätsfern zu denken, dass sich das durch eine temporäre Mehrwertsteuersenkung ändern wird." Gegen Letztere wehrt sich der branchenübergreifende Verband seit Wochen.
Gabriele Sehorz sieht den Einzelhandel in ernsthafter Gefahr: "Machen wir uns nichts vor, die starken Auflagen bedrohen unseren Einzelhandel und weitere Leerstände werden die Folge sein. Wir müssen unsere regionalen Geschäfte retten, denn die sind es, die auch in Zukunft unsere Innenstädte und Einkaufsstraßen mit Leben füllen sollen. Wir entscheiden heute wie unsere Innenstädte in fünf Jahren aussehen werden. Wir brauchen jetzt weitere Lockerungen für den Einzelhandel beziehungsweise den Kunden bevor es zu spät ist. Die Maske kann und darf kein langfristiges Allheilmittel werden!"
Sie sieht die Entwicklungen in Österreich als Vorbild: "Für die Lockerung der Maskenpflicht für das Personal mussten wir lange kämpfen, jetzt muss dies auch für den Kunden diskutiert werden – Österreich macht es uns vor. Es liegen keine Erkenntnisse über ein erhöhtes Infektionsgeschehen im Einzelhandel vor, daher ist offensichtlich, dass auch hier die bisherigen einschneidenden Auflagen nicht mehr länger gerechtfertigt sind!", stellt Sehorz abschließend fest.
Die Meinung des Wirtschaftsverbands teilt auch City Partner, der Verband der Innenstadt-Händler. Geschäftsführer Wolfgang Fischer sieht die Lage ähnlich: "Wir blicken bezüglich Handel und Gastronomie sehr interessiert nach Österreich, wo es bereits seit über einer Woche keine Maskenpflicht – außer in öffentlichen Verkehrsmitteln, wo es wirklich auch Sinn macht und einigen weiteren Ausnahmen – mehr gibt." Man hoffe, dass Bayern den österreichischen Nachbarn "bei positiver Entwicklung der Zahlen" folge. "So dies möglich würde, würde es sowohl für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch für Kundinnen, Kunden und Gäste eine große Erleichterung bedeuten."
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