Beste Lage und 600 Quadratmeter Dachterrasse: Bürogebäude in München wird spektakulär

Innen Holz, außen grün: Ende des Jahres wird auf dem iCampus im Werksviertel das erste Bürogebäude in München fertig, das nachhaltig und CO2-sparend aus Holz und recyceltem Aluminium gebaut ist. Es sind noch Büros zu haben, mit Dachterrasse.
von  Irene Kleber
Eisenbahngrün leuchtet die Aluminiumfassade des Holzhybriden "i8" aus dem Büro- und Mischareal "iCampus" heraus. Insgesamt sollen direkt neben dem quirligen Werksviertel-Mitte einmal zehn große Bürogebäude stehen.
Eisenbahngrün leuchtet die Aluminiumfassade des Holzhybriden "i8" aus dem Büro- und Mischareal "iCampus" heraus. Insgesamt sollen direkt neben dem quirligen Werksviertel-Mitte einmal zehn große Bürogebäude stehen. © Visualisierung: R&S Immobilienmanagement GmbH

München - Dass Wohnhäuser nachhaltig aus Holz statt viel Beton gebaut werden, das kennt man schon in München – etwa von der Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park in Bogenhausen. Jetzt werden Stück für Stück aber auch erste riesige Bürohäuser als Holzhybriden fertig. Das erste dieser Art ist bald bezugsbereit: Es ist das spektakulär aussehende "i8" im Büroareal "iCampus" hinterm Ostbahnhof, keine 300 Meter Luftlinie vom Riesenrad im quirligen "Werksviertel-Mitte" entfernt.

Früher stand dort ein Verwaltungsgebäude des Münchner Technologiekonzerns Rohde & Schwarz, dem das "iCampus"-Areal gehört. Neun Monate soll es noch dauern, bis in dem sechsstöckigen Gebäude 20.000 Quadratmeter Büroflächen fertig sind. Anfang 2025 soll Einzug sein.

Früher stand auf dem "iCampus"-Areal im Werksviertel ein Verwaltungsgebäude von Rohde & Schwarz. Hier eine Ansicht aus den 1950er Jahren.
Früher stand auf dem "iCampus"-Areal im Werksviertel ein Verwaltungsgebäude von Rohde & Schwarz. Hier eine Ansicht aus den 1950er Jahren. © R&S Immobilienmanagement GmbH

Neues Bürogebäude im Werksviertel: 1375 Kubikmeter deutsche Baubuche – das spart CO2

Entworfen hat das Gebäude das dänische Architekturbüro C.F. Møller. Die grünlich schimmernde Außenhülle soll ans umliegende Industrie- und Bahnhofsareal erinnern, die Fassadenfarbe ist nah am Ton "DB601", der Eisenglimmerfarbe der Deutschen Bahn. Im Holzbau stecken 1375 Kubikmeter Baubuche aus der Gegend um Erfurt, erklärt Moritz Eulberg, der Projektentwicklungsleiter von R & S (die Immobiliensparte von Rohde & Schwarz).

Holz überall, auch im 650 Quadratmeter großen Atrium in der Gebäudemitte. Den Bau hat das dänische Architekturbüro C.F. Møller entworfen.
Holz überall, auch im 650 Quadratmeter großen Atrium in der Gebäudemitte. Den Bau hat das dänische Architekturbüro C.F. Møller entworfen. © R&S Immobilienmanagement GmbH

Aber nicht nur beim Holz hat man nachhaltig gedacht, auch die Fassade aus Aluminium ist zu 75 Prozent recyceltes Material. Man habe eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und wassersparende Armaturen, Regenwasser wird in Zisternen gesammelt und es gibt Parkplätze für 160 Autos mit E-Ladesäulen.

Moritz Eulberg, der Projektentwicklungsleiter von R&S, auf der Dachterrasse des "i8", im Hintergrund das Riesenrad im Werksviertel.
Moritz Eulberg, der Projektentwicklungsleiter von R&S, auf der Dachterrasse des "i8", im Hintergrund das Riesenrad im Werksviertel. © Daniel von Loeper

Auf dem iCampus-Areal in München wird es eine Dachterrasse mit Alpenblick geben

Was die, die einmal hier arbeiten werden, wohl am meisten freuen wird, ist die 600-Quadratmeter-Dachterrasse. Im Süden kann man die Alpen sehen, im Osten die Skyline von Neuperlach, aber auch die Kirchtürme von St. Pius und Maria Ramersdorf. Das Werksviertel-Riesenrad, die Hochhäuser Atlas und Adina samt Kletterhalle gleich nebenan scheinen zum Greifen nah.

Auf dem iCampus-Areal sind sieben von insgesamt zehn Bürogebäuden fertig, darunter die 150 Jahre alte Rhenania Villa (einst Sitz einer Waggonfabrik), die nun saniert "i1" heißt. Im neuen "i8", das im Erdgeschoss auch eine öffentliche Gastronomie bekommt, ist die Hälfte der Räume schon vermietet – an eine B2B-Direktbank und eine Technologiefirma. Die restlichen Flächen sind noch zu haben.

"Tri" in Laim: 900 Träger aus Holz binden 1100 Tonnen CO2

An der Elsenheimerstraße 31 entsteht ein weiteres Holzhybrid-Bürogebäude. Das "Tri" (für rund 1000 Mitarbeiter) hat nach 18 Monaten Bauzeit gerade Richtfest gefeiert.

Noch ein Holzhybrid-Bürogebäude wird bald in München fertig: So soll das "Tri" an der Elsenheimerstraße in Laim einmal aussehen.
Noch ein Holzhybrid-Bürogebäude wird bald in München fertig: So soll das "Tri" an der Elsenheimerstraße in Laim einmal aussehen. © LaSalle & Accumulata, Oliv Architekten

Die Holz-Hybrid-Konstruktion senke die CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Bauten um etwa 25 Prozent, erklären die Macher Accumulata und LaSalle. "Allein die 900 Träger aus Holz binden 1100 Tonnen CO2." Geplant hat den Entwurf das Münchner Architekturbüro Oliv Architekten. Fertig sein soll das "Tri" Anfang 2025.

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