Bürgergutachten zum Viktualienmarkt: Bitte ernstnehmen!

Man kann sich darüber streiten, ob Bürgergutachten überhaupt etwas bringen. Ein paar zufällig ausgewählte Laien – und die sollen jetzt ein komplexes Problem lösen? Das kann ja eigentlich nichts werden.
In der Regel sind aber nicht die Teilnehmer schuld, wenn bei einem Bürgergutachten nichts Zählbares herauskommt. Denn oft werden die Bürger zum falschen Zeitpunkt eingebunden: Entweder zu früh, wenn es noch nicht mal ein Gedankengerüst gibt, an dem man sich entlanghangeln lönnte. Oder zu spät, wenn schon alles entschieden ist.
Beim Viktualienmarkt aber scheint die Stadt nun aus ihren Fehlern gelernt zu haben. Die Beispiele Wiener Platz und Elisabethmarkt haben gezeigt: Die Märkte sind den Münchnern wichtig. Sie haben eine Meinung dazu und äußern diese auch – und wenn sie nicht gefragt werden, dann halt in Form von Protesten.
Beim Viktualienmarkt kann man sich diesen Ärger nun sparen. Der Zeitpunkt für das Bürgergutachten war gut gewählt. Jetzt muss der Stadtrat die Wünsche der Bürger aber auch ernst nehmen.
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