Bürgerbegehren gegen Konzertsaal?

In Schwabing regt sich Protest. Dort wollen Lokalpolitiker ein Bürgerbegehren gegen den Standort starten.
Jeanne Jacobs
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Oben rechts, der Ostbahnhof. Östlich schließt sich das Werksviertel an, wo ein Konzertsaal (grün) eingepasst werden könnte.
Planungsbüro Oben rechts, der Ostbahnhof. Östlich schließt sich das Werksviertel an, wo ein Konzertsaal (grün) eingepasst werden könnte.

München - Noch nicht einmal einen Monat alt ist der Beschluss zum Standort des Konzertsaals. Doch ausgerechnet in Schwabing, weit weg vom Areal am Ostbahnhof, wo der neue Saal gebaut werden soll, formiert sich nun Protest.

„Der Konzertsaal gehört in die Mitte der Stadt“, sagt Horst Engler Hamm, Fraktionssprecher der Freien Wähler im Schwabinger Bezirksausschuss (BA). Seine Fraktion prüft nun die Möglichkeit eines Bürgerbegehrens gegen die Entscheidung der Staatsregierung.

Die hatte sich nach langer Diskussion für den Standort auf dem ehemaligen Pfanni-Gelände am Ostbahnhof und damit gegen andere Vorschläge wie die alte Paketposthalle an der Friedenheimer Brücke oder den Finanzgarten ausgesprochen. Bis 2018 sollen die Weiche „unumkehrbar gestellt werden“ ließ Kultusminister Ludwig Spaenle nach der Entscheidung verlauten.

 

„Schrecklich! Eine vollkommmen unattraktive Gegend“

 

Horst Engler Hamm glaubt jedoch, dass ein Bürgerbegehren viele Unterstützer finden würde. „Egal wen ich frage, alle sind dagegen, den Saal isoliert hinter die Gleise zu bauen.“

Doch nicht nur die Entfernung von der Innenstadt ist für die Freien Wähler aus Schwabing ein Grund aufzubegehren. Schon allein der Weg von der U-Bahn zum Saal wäre für Musikinteressierte eine Zumutung, findet Engler Hamm. „Vollkommen unattraktiv“ sei die Gegend, „schrecklich“ und obendrein „unzumutbar“ der Fußweg.

Gerade wer von außerhalb anreise, verbinde den Konzertgenuss ja gerne mit einem Besuch im Franziskaner oder einem Absacker im Schumanns. Vom Ostbahnhof müsste man da erst die U-Bahn nehmen – und wieder durch greislige Unterführungen und Tunnel laufen. Noch steht allerdings nicht fest, ob und wann das Bürgerbegehren zustande kommt.

Engler Hamm und sein BA-Kollege Dieter Borchmeyer prüfen derzeit noch, ob das Ganze rechtlich möglich ist.

Ludwig Unger, Pressesprecher des für Kunst und Kultur zuständigen Kultusministeriums, will zu den Plänen nur so viel sagen: „Manches kommentiert sich von selbst.“

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