Bürger sind sich einig: Das ist Münchens "dreistester Vermieter"

Ein überhitzter Mietmarkt in Metropolen wie München öffnet vielen schwarzen Schafen die Tür zum schnellen Geschäft. Mit der Aktion "Münchens dreistester Vermieter" wollen die Linken ein Zeichen setzen.
von  Guido Verstegen
Die Mieten in München sind zu teuer. Da sind sich die Kandidaten noch einig. Doch was lässt sich dagegen tun? Da haben alle etwas andere Vorstellungen.
Die Mieten in München sind zu teuer. Da sind sich die Kandidaten noch einig. Doch was lässt sich dagegen tun? Da haben alle etwas andere Vorstellungen. © imago/Wolfgang Maria Weber

München - Die Fraktion Die Linke/Die Partei im Stadtrat hat sich dem Themenkomplex Vermieten/Mietwucher verschrieben und jetzt die Gewinner ihrer Aktion "Münchens dreistester Vermieter" gekürt. Seit Anfang September hatten die Bürger Kandidaten vorschlagen können, ehe unter 20 Fällen die finale Auswahl getroffen wurde.

"Münchens dreistester Vermieter": Linken-Chef Jagel lobt "überwältigende Resonanz"

"Mit dieser Aktion wollten wir ein Zeichen zu setzen: Vermieter können sich in München nicht alles erlauben. Die überwältigende Resonanz der Aktion hat uns gezeigt, dass die Mieterinnen und Mieter keine Lust mehr haben, sich alles gefallen zu lassen", sagt Linken-Fraktionsvorsitzender Stefan Jagel über die Hintergründe der zweifelhaften Ehrung.

"Münchens dreistester Vermieter" gekürt: So haben die Bürger abgestimmt

Bei dem Online-Voting, knapp 500 Stimmen wurden abgegeben, erhielten die drei Unternehmen die meisten Stimmen, die bereits aufgrund ihres Vorgehens auf dem Wohnungsmarkt für negative Schlagzeilen in der Presse gesorgt haben, heißt es in der Mitteilung der Fraktion. Letztlich hätten also "die bekanntesten Fälle" gewonnen.

Klenzestraße in München: Heftiger Fall von Entmietung

Auf dem ersten Platz des Rankings landete die K47 Immobilien GmbH, die den Angaben zufolge im Sommer durch einen schlimmen Fall der Entmietung in der Klenzestraße aufgefallen war: "Hier wurde den Mieter*innen das Wasser und die Heizung abgestellt."

Den zweiten Rang belegte das Unternehmen Five Walls, das möblierte Zimmer an Wohnungslose vermietet und dafür "bis zu 98 Euro pro Quadratmeter" kassiert. "Teilweise wird das Geld bei der Stadt in Rechnung gestellt", heißt es.

Stefan Jagel: "Wir fordern, Fälle von Mietwucher konsequent zu ahnden"

Dritter wurde kein Vermieter, sondern die Projektentwicklungsgesellschaft M-Concept, die Wohnungen im Luxussegment anbietet. Mit gescheiterten Spekulationsgeschäften (zum Beispiel Sendlinger Loch oder Paseo-Carré) habe das Unternehmen dem Mietmarkt derart viel Wohnraum entzogen, dass die Auflistung durchaus verdient sei, finden die Linken.

Stefan Jagel betont: "Wir fordern, Fälle von Mietwucher konsequent zu ahnden, Spekulation zu unterbinden und Entmietungen entschieden entgegenzutreten."

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