Bürger-Antrag gescheitert: Kein Kino für Pasing
Der Bürger-Antrag scheitert im Kulturausschuss: Auf dem Weyl-Gelände lohnt sich eine Errichtung nicht und auch die „Fabrik“ winkt ab – im Kopfbau des Stückgutgeländes könnte aber eins entstehen
PASING Auch in Zukunft wird es im Stadtbezirk Pasing-Obermenzing kein Kino geben. Das hat der Kulturausschuss beschlossen. Das Gremium hat den Antrag einer Bürgerinitiative auf die Errichtung eines Kinos auf dem ehemaligen Weyl-Gelände und in der Pasinger Fabrik verworfen.
Das Weyl-Gelände ist seit Mai 2008 Eigentum eines Privatinvestors. Wegen „geringer wirtschaftlicher Erfolgsaussichten“ lohne es sich aber nicht, dort ein Kino zu bauen, heißt es in der Stellungnahme.
Um den deutschen Kinomarkt sei es generell nicht gut bestellt. Seit 2001 verzeichnen die deutschen Kinos einen Besucherrückgang von 30 Prozent. Während 2001 noch 177,9 Mio. Besucher ins Kino gingen, waren es 2007 nur 125,4 Millionen. Die Erfolgsaussichten seien zudem aufgrund der bestehenden Wettbewerbssituation, insbesondere durch die etablierten Kinos in der Innenstadt (Mathäser am Stachus und MaxX am Isartor), sehr schlecht.
Für ein Kino in der Pasinger „Fabrik“ sieht es nicht besser aus. Nach Auffassung der Geschäftsführung ist hier nur eine wöchentliche Kinoreihe denkbar, die jedoch wegen Platzmangels nur montags stattfinden könnte. Das notwendige Kleingeld für das Kino ist jedoch auch nicht in Sicht.
Eine Alternative bietet der Kopfbau des ehemaligen Stückgutgeländes. Hier prüft der Ausschuss eine multifunktionale Nutzung. Inwieweit eine Nutzung auch als Kino möglich ist, kann erst nach Erstellung des Gesamtkonzeptes beurteilt werden.
Hanns Helmut Böck hatte die Forderung nach einem Kino in Pasing eingebracht – und die Bürgerversammlung hatte die Idee auch befürwortet. Vom Beschluss der Stadt ist er enttäuscht: „Das ist sehr schade, dass Pasing auch künftig kein eigenes Kino haben wird“, sagte Böck der AZ.
Patrick Wesemann
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