Buch-Tipp für Hundefreunde: „Das gestohlene Diadem“

Er ist bekannt wie ein bunter Hund: Die Rede ist vom Münchner Kult-Hund Ludwig. Der drollige Prager Rattler mit den großen Ohren hat mittlerweile eine riesengroße Fan-Gemeinde bei Social Media: Neben einer eigenen Internetseite „Ludwigswelt.de“ hat er 16.000 Follower bei Instagram und auch bei Facebook verfolgen täglich Tausende User aus aller Welt seine Abenteuer. Zudem hat er einen eigenen Shop in der Rumfordstraße, eine eigene Linie mit Snacks und zudem eine eigene Kollektion mit Hundenäpfen. Jetzt bekommt Münchens VIP-Wauwau ein eigenes Kinderbuch: „Das gestohlene Diadem“, so der Titel des Buchs, das in München erstmals präsentiert wurde. Natürlich in Anwesenheit von Ludwig und dessen Herrchen Tom Fritsch, der es geschrieben hat. Eine lustig-rasante Abenteuergeschichte mit ernstem Hintergrund, in der Ludwig natürlich die Rolle der Hauptfigur übernimmt.
„Ludwig ist ein Selfmade-Dog. Er hat keine berühmten Eltern. Ich habe ihn vor neuneinhalb Jahren gerettet. Als TV-Produzent hatte ich damals eher den Lifestyle und das Nachtleben der Stadt im Kopf. Doch eine befreundete Moderatorin, selbst Hundebesitzerin, erzählte mir, dass sie gerade einen Prager Rattler bei sich aufgenommen hat. Eine neunköpfige Familie hatte ihn billig aus einem illegalen Welpenhandel geholt und wollte ihn nun teuer via Zeitungsanzeige verkaufen. Sie konnte ihn aber nicht behalten, da sie ja schon einen Hund hatte. Ludwig war erst etwa sechs oder sieben Wochen alt als er von seiner Mutter getrennt wurde – eine Katastrophe für einen Welpen.“ Er lernte Ludwig als nur 500 Gramm schweren und elf Wochen alten Welpen kennen und bewahrte ihn vor dem Tierheim: „Er hatte damals kaum Haare und sah aus wie Batman auf Stelzen. Aber es war Liebe auf den ersten Blick. Dieses hilflose kleine Wesen guckte mich voller Vertrauen an. Mir wurde bewusst, wie sehr dieser kleine Kerl auf mich angewiesen war.“
Damals übernahm ich die Verantwortung für Ludwig mit den großen Ohren.“ Trotz einiger Turbulenzen nahm er den Vierbeiner bei sich auf: „Ich habe drei Katzen, man kann sich also vorstellen, was da anfangs bei uns los war. Die ersten sechs Monate hat Ludwig mich ordentlich auf Trab gehalten, da er nicht stubenrein werden wollte und ich alle drei Stunden nachts mit ihm raus musste. Ich sah aus, als hätte ich jeden Tag im P1 gefeiert“, erinnerte sich Fritsch. „Ludwig hat durch seine schlimmen Erfahrungen den Menschen nicht vertraut.“ Was ihn veranlasste, den Hund zu behalten, waren Parallelen zu seiner eigenen schweren Kindheit: „Meine Mutter gab mich im Alter von einem halben Jahr ins Heim und hat sich nicht weiter um mich gekümmert. Meine Kindheit war alles andere als rosig“, so Fritsch. Mit dem Buch möchte er Menschen, insbesondere Kindern Mut machen, die sich in einer schwierigen persönlichen oder familiären Situation befinden. „Ludwig schenkte mir bedingungslose Liebe, Zärtlichkeit und Wärme – Empfindungen, die ich in meinem Kinderleben nie kennen gelernt hatte.“
Mittlerweile ist Ludwig ein Star. Hat er auch manchmal Star-Allüren? „Nein, höchstens ein bisschen Lampenfieber. Er ist wirklich ein ganz normaler Hund. Er lässt sich gerne fotografieren, darf aber sonst ganz normal Hund sein. Er ist sehr anpassungsfähig und hat viele Kumpel. Mit Bauchkraulen und Leckerlis lässt er sich aber gerne verwöhnen.“
Ludwig hat zwei berühmte Freundinnen: Birgit Schrowange und Isabel Varell, die das Vorwort zum Buch geschrieben haben: „Ich bin mit beiden schon lange befreundet“, so Fritsch. „Birgit Schrowange ist ja ebenfalls Hundebesitzerin. Ich habe sie über Isabel Varell kennen gelernt. Diese traf ich vor Jahren im Sender und ihre erste Frage war, ob ich nicht ihr Köfferchen hochtragen könnte. Seither sind wir alle gute Freunde.“
Illustriert ist das Buch mit Bildern von Iris Lengauer. Worum geht es in dem Buch genau? „Ludwig hat in „Das gestohlene Diadem“ einen reichlich miesen Start ins Leben:. Er wird mit seinen zehn Geschwistern in dem schmutzigen Zwinger eines skrupellosen Hundezüchters geboren und als Kleinster des Wurfs von seinen Geschwistern gemobbt und wegen seiner großen Ohren ausgelacht.“ Sein einziger Freund ist Edward, die Kellerassel, der ihm von München vorschwärmt: die Stadt, die ein Paradies für alle Tiere ist. Nach der geglückten Flucht aus den Händen eines Tierhändlers erlebt Ludwig eine Menge an Abenteuern mit Mops, Chihuahua und Co., das dann ein Happy End in der bayerischen Metropole findet.