Heldenhafte Passantin leistet Erste Hilfe nach Gewalttat in Allach

Allach - Beide Opfer, ein Slowake (37) und ein Pole (42), sind mittlerweile außer Lebensgefahr, hieß es am Sonntag von der Polizei.
Gewalttat am Oertelplatz in Allach: Drei Obdachlose im Streit
Was war passiert? Am Freitagnachmittag waren die beiden und ein weiterer Obdachloser, ein 50 Jahre alter Pole, zusammen am Oertelplatz, bei der Busstation in der Nähe des S-Bahnhofs. "Alle drei kennen sich", so ein Sprecher der Münchner Polizei. Sie wohnen alle in der gleichen Notunterkunft in der Nähe, aber nicht in einem Zimmer.
An diesem Freitagnachmittag jedenfalls sind sie an der Bushaltestelle in Allach, als ein Streit offenbar eskaliert – konkrete Erkenntnisse dazu hat die Polizei zurzeit noch nicht.
Der 50-jährige Pole sticht mit einem spitzen Gegenstand auf die beiden anderen ein. "Ob es ein Messer war, ist zurzeit noch Gegenstand der Ermittlungen", sagt ein Polizeisprecher.
Zwei Obdachlose nach Angriff in Lebensgefahr: Passantin eilt zu Hilfe
Er verletzt die beiden anderen lebensbedrohlich, jeweils im Bereich des Oberkörpers und der Arme. Dann ergreift er die Flucht. Die Polizei hat den Angreifer rasch identifiziert, Haftbefehl beantragt und Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen eingeleitet.
Am Samstagabend gegen 21 Uhr hat ihn die Polizei dann in der Nähe der Notunterkunft festgenommen und inhaftiert. Es habe während seiner Flucht keine Gefahr für Dritte bestanden, so die Polizei. Am Sonntag wurde der Mann einem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Großes Glück hatten die beiden Opfer: Eine unbeteiligte Passantin, eine 43 Jahre alte Frau, hat die beiden Schwerstverletzten an der Bushaltestelle entdeckt und sofort Erste Hilfe geleistet, wie die Polizei mitteilt. "Sie hat sehr besonnen reagiert. Zumindest einem der beiden hat sie höchstwahrscheinlich das Leben gerettet", sagt ein Polizeisprecher am Sonntag. Sie hat bis zum Eintreffen des Rettungsdiensts versucht, die Blutungen der Verletzten zu stillen.
Jetzt ermittelt die Mordkommission.