Brunnthal: Polizei stellt Waffen bei mutmaßlichem Reichsbürger sicher

Bei der Durchsuchung eines mutmaßlichen "Reichsbürgers" hat die Polizei gefährliche Gegenstände und Waffen entdeckt. Zuvor war gegen ihn wegen eines unberechtigten Doktortitels ermittelt worden.  
von  rah
Bei der Durchsuchung haben die Beamten diverse gefährliche Gegenstände und Waffen gefunden.
Bei der Durchsuchung haben die Beamten diverse gefährliche Gegenstände und Waffen gefunden. © Polizei

Bei der Durchsuchung eines mutmaßlichen "Reichsbürgers" hat die Polizei gefährliche Gegenstände und Waffen entdeckt. Zuvor war gegen ihn wegen eines unberechtigten Doktortitels ermittelt worden.

Brunnthal - Sein Hang zu wohlklingenden Titeln hat einem 58-jährigen Anhänger der Reichsbürgerszene zusätzlichen Ärger mit der Justiz eingebracht. Seit 2003 schmückte sich der Mann aus Brunnthal mit einem Doktor der Betriebswirtschaftslehre.

Den Doktor wollte er sich, wie die Polizei am Freitag mitteilte, sogar in seinen Reisepass sowie in den Personalausweis eintragen lassen. Was eher ungewöhnlich ist, da Anhänger der Reichsbürgerszene Personalausweise ablehnen, mit der etwas schrägen Begründung sie seien nicht "Personal" und die Bundesrepublik nur eine "Firma".

Durchsuchung: Polizisten fanden Waffen

Im Einwohnermeldeamt fiel bei der Überprüfung der Daten auf, dass der Mann mangels akademischer Ausbildung keinen Titel führen darf. Die Polizei wurde informiert.

Parallel dazu lief zu diesem Zeitpunkt bereits vor Gericht ein Verfahren, bei dem der 58-Jährige dagegen klagte, dass er seine Waffensammlung abgeben muss. Der Brunnthaler ist auch in der Prepper-Szene aktiv. Das sind Leute, die sich auf das Ende der Zivilisation vorbereiten und deshalb Koserven, Notfallausrüstungen und andere überlebensnotwendige Dinge horten.

Ermittlungen führt das Kommissariat 44 beim Staatsschutz

Im Fall des 58-Jährigen waren das wohl auch noch zum Teil illegale Waffen. Als die Polizei die Wohnung des Mannes durchsuchte, fanden die Beamten eine scharfe Pistole mit Schalldämpfer, eine Schreckschusspistole, einen Schlagstock, Tierabwehrspray, einen Elektroschocker und eine Armbrust samt Pfeilen.

Die Sammlung wurde von der Polizei beschlagnahmt. Die Ermittlungen führt das Kommissariat 44 beim Staatsschutz. Neben dem Waffenrechtsverstoß muss er sich zudem wegen des Missbrauchs von Titeln und Falschbeurkundung verantworten.

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