Brunners Freundin: „Er war ein sehr liebenswerter Mensch"
MÜNCHEN - Die Freundin des bei einer Schlägerei mit Jugendlichen getöteten Managers Dominik Brunner hat vor Gericht den hilfsbereiten Charakter des 50-Jährigen erneut unterstrichen.
„Er war ein sehr liebenswerter Mensch, der auch wenn man ihn nicht kannte, jedem gleich sympathisch war“, sagte die 30 Jahre alte Diplomvolkswirtin am Donnerstag vor dem Landgericht München I. Er sei sehr sozial engagiert gewesen, zu seinem 50. Geburtstag habe Brunner um Spenden für eine Klinik in Landshut anstelle von Geschenken gebeten. „Er hat sich immer eingesetzt, aber nicht "rumgeschaftelt".“
Die 20 Jahre jüngere Frau war nach eigenen Angaben seit 2005 mit Brunner ein Paar. Auch seine frühere Lebensgefährtin hatte zuvor im Mordprozess die soziale Ader Brunners betont. Er war im September vergangenen Jahres bei einer Schlägerei ums Leben gekommen, weil er vier Kinder vor rabiaten Jugendlichen schützen wollte. Die beiden 18 und 19 Jahre alten Schläger müssen sich wegen Mordes verantworten. Mit Spannung wurde am Donnerstag auch die Aussage eines Sachverständigen zum Obduktionsergebnis der Leiche erwartet.
Brunner sei fit gewesen und habe Sport gemacht, sei regelmäßig gelaufen, geschwommen und im Fitnessstudio gewesen, sagte die Freundin. „Er war nicht krank.“ Er habe lediglich unter Heuschnupfen und Tinnitus gelitten und sei an der Schulter operiert gewesen. „Er hat definitiv keine Medikamente genommen.“ Wenn es einmal Streit gab, habe er auch einmal geschimpft, sei aber dann sehr schnell wieder heruntergefahren. „Er konnte sich selber gut beruhigen.“
Mit Jugendlichen habe Brunner so gut wie keinen Kontakt gehabt, sagte seine Lebensgefährtin. Er habe einen Selbstverteidigungskurs gemacht, für den Fall, dass er einmal in eine gefährliche Situation kommen sollte. Ein Boxtraining Mitte der 1990er Jahre habe er wieder aufgegeben, weil dort auch Schläger teilgenommen hätten.
Brunners Eltern gehe es weiter sehr schlecht, die Mutter sei im Krankenhaus, der Vater werde wahrscheinlich auch stationär aufgenommen, berichtete die Freundin. „Sie sind im Grunde zerbrochen. Sie haben keinen Lebensmut mehr.“ Sie selbst habe mit dem Geschehen auch noch nicht abgeschlossen. „Ich habe es noch gar nicht richtig verarbeiten können“, sagte sie.
dpa