Brrrrr! Das KVR stoppt den Faschingsumzug

So eine Narretei: Weil die Großwagen zu breit sind, müssen sie am Hofgraben abdrehen. Seppi Schmid wütet: „Alle sind blamiert“.
von  Willi Bock

München - Am Fasching sind die Narren los. Die haben dann Spaß an der Freud. Wenn nicht die Stadt mitmischt. So wie gestern – als sie den Faschingsumzug der Damischen Ritter mit tausenden von Narren am Odeonsplatz stoppte und so zum Balla-Balla-Zug machte.

„Nicht nur ich bin sauer“, schimpfte CSU-Fraktionschef Josef Schmid. Auch die regierenden SPD-Stadträte auf dem Wagen hinter ihm hatten nicht die Autorität, der Amts-Narretei ein Ende zu machen.
Erst war der Zug gegen 13 Uhr mit 43 Wagen munter am Stiglmaierplatz gestartet. Mit Hallo und Bravo kam er aber nur bis zum Hofgraben.

Dort stoppte die Polizei den Umzug mit einer Verfügung des Kreisverwaltungsreferats in der Hand: Aber nicht, weil sie der Siko gefährlich werden könnten. Sondern: Kein Großwagen durfte nach einer Auflage des KVR weiterfahren, weil es an der Oper angeblich einen Engpass gebe, den die Großwagen nicht passieren könnten. Also auch nicht die Wagen von CSU und SPD.

Also mussten alle absteigen und zu Fuß weiter zum Hofbräuhaus marschieren, wo das Treiben zu Ende gehen sollte. „Die Menschen am Straßenrand sind total enttäuscht“, sagte Seppi Schmid und geriet in Rage: „Lesen die bei der Stadt keine Zeitung? Da stand der komplette Zugweg doch drin!“

In der Tat hatte niemand den Mund aufgemacht. Nach Informationen von Josef Schmid haben die Damischen Ritter standesgemäß am 11.11.11 den Antrag für den Faschingsumzug gestellt. Dann hätten sie nichts mehr gehört. Zwei Tage vor dem Umzug sei der Bescheid gekommen. Den hat dann aber wohl niemand zu Ende gelesen. So hat niemand erfahren, dass Großwagen die Residenzstraße nicht passieren dürfen.

Schmid: „Es gab auch keine Vorwarnung von der Stadt.“ Niemand aus dem KVR habe angerufen. Selbst OB Ude und die SPD wussten nichts davon, auch die mussten Halt machen.
„Jetzt stehen alle da und schauen blöd“, erzählte Seppi Schmid. „Hier sind alle blamiert. Das muss jetzt aufgeklärt werden.“ München narrisch.

 

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