Bronze-Stier kippt auf Sechsjährigen - Streit vor Münchner Gericht
München - Eine Stier-Skulptur vor einer Metzgerei kippt um, ein Junge wird dabei verletzt. Steht ihm Schmerzensgeld zu? - Mit dieser Frage befasst sich das Oberlandesgericht (OLG) München am Donnerstag (13.00 Uhr).
Umgekippter Bronze-Stier: Vater fordert 9.000 Euro Schmerzensgeld für seinen Sohn
Die massive Bronze-Skulptur, die vor einer Metzgerei in Krailling (Landkreis Starnberg) steht, war im Jahr 2016 umgekippt. Ein damals sechs Jahre alter Junge quetschte sich dabei die Hand; ein Teil eines Fingers musste amputiert werden. Der Junge und sein Vater klagen nun auf Schmerzensgeld in Höhe von knapp 9.000 Euro. Das Landgericht München II hatte die Klage abgewiesen mit der Begründung, es spreche viel dafür, dass der Bub sich nicht nur gegen die Skulptur gelehnt, sondern auf ihr gespielt habe.
Das vermutet auch Georg Schreiber. Der 38-Jährige ist seit 2010 in dritter Generation Inhaber der Metzgerei, vor der der Stier auch heute noch steht. "Ein Familienbetrieb, schon seit immer und ewig", sagt er. Vor Jahren habe sein Vater den Stier aus Bronze aufstellen lassen, sagt Schreiber.
Bronze-Stier als Werbefigur
Er selbst ist als Zeuge in dem Verfahren geladen, obwohl er nach eigenen Angaben am fraglichen Tag gar nicht da war. "Wie es passiert ist - keine Ahnung. Und warum das jetzt wieder weitergeht - auch keine Ahnung." Der Stier erfülle einen "Werbezweck" und habe bei dem Vorfall vor rund vier Jahren selbst ein paar Schrammen davongetragen. "Er ist jetzt ein bisschen verkratzt." Von Anfang an sei der übrigens angebunden gewesen. "Der war ja nicht gerade günstig."