Bremse kaputt, stundenlanges Warten: Odyssee mit der Oberlandbahn

Ein Bremsdefekt legt einen Zug der BRB lahm. Die Reisenden sitzen für Stunden im Pannenzug fest. Eine Passagierin berichtet von ihrer mehr als fünfstündigen Reise.
Ralph Hub
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Tatjana Kerschbaumer.
Tatjana Kerschbaumer. © TK

München - Kleine Ursache, große Wirkung: Ein undichter Hydraulikschlauch hat am Sonntagabend einen Zug der Regionalbahnen (BRB) ins Oberland lahmgelegt. Rund 60 Reisende saßen für Stunden zwischen Hauptbahnhof und Donnersbergerbrücke fest.

Etwa 40 Minuten dauert normalerweise die Fahrt nach Miesbach. Für Tatjana Kerschbaumer waren es am Ende fast fünf Stunden, bis sie nachts um 1 Uhr am Ziel angekommen war. "Man ist Kummer gewöhnt mit den täglichen Verspätungen", erzählt die 31-Jährige. Ihre Fahrt am Sonntagabend schlug alle Rekorde.

Fünf Stunden statt 40 Minuten

Die Regionalbahn blieb kurz nach Abfahrt liegen. Der Lokführer machte eine Durchsage, man arbeite mit Hochdruck an der Störung. "Schuld war ein undichter Schlauch der Hauptluftleitung", sagt BRB-Geschäftsführer Fabian Amini. Dadurch blockierte die Bremse an zwei Zugteilen. Es ging keinen Meter mehr weiter.

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Der Zug stand auf einer Brücke, was die Sache zusätzlich verkomplizierte, so der BRB-Chef. "Wir durften nicht aussteigen, zum Glück funktionierten das Licht und auch die Toiletten im Zug", berichtet Tatjana Kerschbaumer. Das Zugteam versuchte, die Reisenden bei Laune zu halten. Schließlich konnten Techniker die Leitung provisorisch abdichten. Der Zug wurde kurz vor 22 Uhr evakuiert. "Nach mehr als zwei Stunden waren wir wieder im Hauptbahnhof", so die Miesbacherin.

S-Bahn statt Zug

Um 23.10 Uhr saßen die Passagiere noch immer im Hauptbahnhof. Tatjana Kerschbaumer nahm schließlich die S2 nach Holzkirchen. Dort holte sie ihre Mutter mit dem Auto ab. Kurz nach 1 Uhr war sie endlich am Ziel in Miesbach.

Die Füße hochlegen - eine Passagierin wartet, bis es weitergeht.
Die Füße hochlegen - eine Passagierin wartet, bis es weitergeht. © TK

Die BRB entschuldigte sich am Montag für die Störung. Der Defekt an der Hydraulik sei, so eine Sprecherin, "ein bisher einmaliger Vorfall" der im Juni 2020 eingeführten Lint-Züge. 

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16 Kommentare
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  • Sarkast am 28.09.2021 09:29 Uhr / Bewertung:

    Das arme Mädel tut mir leid.
    In den 5 Stunden hätte sie hunderte Nachrichten auf Twitter, Instagram und Co. posten können.
    Aber dann saß sie fest in einem kaputten Zug.
    So etwas geht gar nicht...

  • misterwinglet am 28.09.2021 08:12 Uhr / Bewertung:

    wenn ich Auto fahren will dann richtig mit brumbrum und Benzin, doch kein Spielzeug Elektroauto, ich trinke ja schließlich auch kein alkoholfreies Bier

  • KeineMachtDenGrünenDilettanten am 28.09.2021 18:26 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von misterwinglet

    E-Autu fahren ist wie Samstag ohne Bundesliga

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