Brandstiftung: Angst am Viktualienmarkt

München - Nach dem Brand vom Freitag geht am Viktualienmarkt die Angst um. Die Standlleute befürchten, dass der unbekannte Brandstifter erneut zuschlägt. Und sie beklagen eine Vielzahl von Diebstählen und Einbrüchen in den letzten Monaten. Sprecherin Elke Fett bringt die Stimmung auf den Punkt: „Der Schock sitzt so tief!“ Jetzt wollen die Händler sogar selbst auf Streife gehen.
Wie berichtet, hatten Unbekannte schon vor einer Woche versucht, den Schwammerl- und Deko-Stand von Renate Zollner anzuzünden. Das Feuer richtete aber nur wenig Schaden an. Bei der zweiten Brandstiftung am Freitag brannten dann die Pavillons und sämtliche Waren der Standlfrau nieder.
Für Renate Zollner, die gerade noch rechtzeitig an ihren völlig zerstörten Verkaufsplatz kam, um die verkohlten Reste in einen Container zu schaufeln, ist der Hintergrund ziemlich klar: Der wird sich gesagt haben: ,Beim ersten Mal hast du’s nicht geschafft – probier mas halt noch mal’.“
Brandstiftung am Viktualienmarkt
Und ihre Angst ist sehr real: „Lassen’S den weitermachen<. der ist doch krank!“ Dass der Täter erwischt wird, glaubt die Händlerin nicht. Sie appelliert an die Verantwortlichen von der Stadt, „dass sie auf den Markt besser aufpasst“. Die bisherigen Polizeistreifen reichten offenbar nicht aus.
Elke Fett, bei der vier Bambus-Fahnenstangen angekohlt wurden, setzt jetzt eher auf Eigeninitiative als von Hilfe von außen: „Wir passen jetzt selbst auf.“
So viel sei in letzter Zeit passiert, so oft seien bereits Standl aufgeschlitzt und ausgeräumt worden. Renate Zollner hatte bisher noch einigermaßen Glück. Nur ein Mal wurde in ihr Zelt eingebrochen, drinnen habe dann jemand „randaliert“.
Allen am Markt ist klar, dass der Brandanschlag vom letzten Freitag noch ziemlich glimpflich verlaufen ist – weil es so heftig regnete. Sonst hätten überschlagende Flammen oder Funkenflug noch viel größeren Schaden am „Herzstück der Stadt“ anrichten können.
„Ich glaub’, der probiert’s wieder“, sagt Renate Zollner über den Brandstifter. „Ich lass’ mich zwar nicht so schnell unterkriegen. Aber wenn der das noch einmal macht . . .“ [AUTOR_ENDE]<QM>