Brandgefährliche Weihnachtsdeko: Wenn der Christbaum zur Gefahr wird

München - Von Tag zu Tag steigt die Gefahr mit dem Weihnachtschmuck in der Wohnung. In Pullach ging ein Christbaum in Sekundenschnelle in Flammen auf.
Ein 86-Jähriger hat am Samstagabend im Wohnzimmer noch einmal die Kerzen am Baum angezündet. Seine Frau (82) öffnete gleichzeitig die Balkontür. Ein kurzer Luftzug genügte, schon standen die trockenen Tannenzweige in Flammen. Der Brand griff auf die Möbel über. Auch der Dachstuhl und ein Dachfenster wurden beschädigt. Das Rentnerpaar erlitt eine Rauchgasvergiftung und kam vorsorglich ins Krankenhaus. Die beiden konnten sich selbst in Sicherheit bringen. Die Freiwillige Feuerwehr Pullach löschte den Brand. Sachschaden: rund 50.000 Euro.
Die Berufsfeuerwehr mahnt in den kommenden Tagen zu besonderer Vorsicht. „Vor allem Adventskränze und Weihnachtsgestecke sind inzwischen extrem trocken“, betont Sprecher Tobias Reuther. „Der Weihnachtsschmuck kann regelrecht explodieren, die Flammen greifen blitzschnell auf Vorhänge und Möbel über.“
Um den Dreiköhnigstag sollten Sie den Baum entsorgen
Christbäume sind dagegen in einem etwas besseren Zustand. Doch auch hier, so warnt die Feuerwehr, sollte man unbedingt auf die ersten Anzeichen achten. „Wenn der Baum stark nadelt, oder die Zweige sich in Richtung Boden biegen, sollte man misstrauisch werden“, sagt Tobias Reuther.
Um den Dreikönigstag ist ein guter Zeitpunkt, den Weihnachtsbaum rechtzeitig zu entsorgen, bevor ein Unglück passiert.
Selbst elektrische Lichterketten bieten keine absolute Sicherheit. Ein Kurzschluss oder ein heiß gewordenes Birnchen können schon genügen, um einen trockenen Christbaum in Brand zu setzen.
Eine weit verbreitete Tradition ist es vor allem auf dem Land, den Christbaum bis Maria Lichtmess in der Wohnung stehenzulassen. Davon rät die Feuerwehr unbedingt ab. Bis zu Lichtmess am 2. Februar sind es noch fast vier Wochen. Bis dahin sind die Bäume in geheizten Wohnung so trocken, dass sie bei einem Brand abgehen wie eine Silvesterrakete.