Brand beim Maximilianeum in München: Ermittler nennen neue Details

München - In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde die Polizei gegen 3:40 Uhr aufgrund eines Brandes von Baustellenfahrzeugen im Bereich des Meilerwegs informiert. Dabei handelt es sich um die Grünanlage südlich des Maximilianeums. Beim Eintreffen des ersten Hilfeleistungslöschfahrzeugs standen vier Baufahrzeuge laut Feuerwehr komplett in Brand. Mit mehreren Löschrohren begannen die Feuerwehrleute die Brandbekämpfung. Inzwischen ermittelt die "EG Raute" unter Verdacht extremistischer Motive.
Die verheerende Bilanz des Brands am Maximilianeum

Ein Bagger, zwei Radlader und ein Unimog wurden komplett zerstört, wie die Feuerwehr mitteilt. Der Einsatz dauerte über zweieinhalb Stunden. Während der Löscharbeiten musste die Straße komplett gesperrt werden. Der Sachschaden liegt im hohen sechsstelligen Bereich. Wie die Polizei München mitteilt, wurden nach aktuellem Stand der Ermittlungen keine Personen verletzt. Die Polizei geht derzeit von einer vorsätzlichen Brandlegung ausgegangen. Die Kriminalpolizei München übernimmt die weiteren Ermittlungen und bittet mögliche Zeugen um Hilfe. Sachdienliche Hinweise können an das Kriminalfachdezernat 4 (Staatsschutzdelikte - Tel. 089/63007-0) oder jede Polizeidienststelle weitergeleitet werden.
Brand in München: Spurensicherung abgeschlossen
Experten des Bayerischen Landeskriminalamtes und ein Gutachter haben inzwischen den Tatort südlich des Landtags ausführlich untersucht. Auch Spürhunde waren im Einsatz. Die Spurensicherung ist damit abgeschlossen, hieß es am Freitag im Präsidium. Die Wracks der vier ausgebrannten Baumaschinen werden abtransportiert. Sobald der Tatort von der Staatsanwaltschaft freigegeben ist, können auch die Bauarbeiten wieder aufgenommen werden. An der Baustelle im Bereich des Meilerwegs sind Erdarbeiten vorgesehen. Ein Rettungsschacht für die Zweite S-Bahn-Stammstrecke soll entstehen, dazu muss zunächst eine Fernwärmeleitung im Boden verlegt werden.
Nicht der erste Anschlag: Extremistische Motive vermutet
Inzwischen ermittelt die „EG Raute“ in bereits 29 Brandfällen, die in den vergangenen Monaten in München und dem südlichen Oberbayern verübt wurden. Die Polizei vermutet einen extremistischen Hintergrund. Die Ermittlungsgruppe wurde 2023 beim Münchner Polizeipräsidium nach einer ganzen Serie von Brandanschlägen eingerichtet, die immer nach dem selben Muster durchgeführt wurden. Die unbekannten Täter zündeten bevorzugt Baustellenfahrzeuge und Forstmaschinen an, aber auch SUVs, Glasfasertrommeln, Stromleitungen und Mobilfunkmasten. Der entstandene Gesamtschaden geht inzwischen in die Millionen.
Laut Berichten des Bayerischen Rundfunks hatten sich Unbekannte nach einem Kabelbrand im Münchner Osten im Mai 2021 auf einer von linksextremistischen Gruppen bevorzugt genutzten Veröffentlichungsplattform zu der Straftat bekannt. Die Ermittlungen zu den Brandfällen seien auch deshalb innerhalb des Münchner Polizeipräsidiums beim Kriminalkommissariat K43 angesiedelt, das für links-politisch motivierte Kriminalität zuständig ist. Als 2023 die “EG Raute” geschaffen wurde, wichen die Generalstaatsanwaltschaft München und das Polizeipräsidium von dieser Vorgehensweise ab. Seitdem betonen Polizei und Staatsanwaltschaft, dass sie von einem extremistischen Hintergrund ausgehen, um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, einseitig zu ermitteln, so Berichte des BR.