Bombendrohung! Microsoft evakuiert
Unterschleißheim - Eine zweistündige Zwangspause mussten die Mitarbeiter von Microsoft in Unterschleißheim gestern einlegen. Die Deutschlandzentrale des IT-Riesen in der Konrad-Zuse-Straße wurde evakuiert. Grund war eine Bombendrohung.
Wie die Polizei bestätigte, hatte um 12.05 Uhr ein Mann angerufen und behauptet, er werde per Fernzünder eine Bombe mit einem Kilo Sprengstoff in dem Gebäude explodieren lassen.
Der Anrufer droht mit Fernzündung, 1800 Menschen müssen raus
Thomas Mickeleit, Mitglied der Geschäftsleitung und Sprecher von Microsoft Deutschland: „Aus Sicherheitsgründen für unsere Mitarbeiter und Besucher hat unser Securitydienst das Gebäude vorsorglich evakuiert.“
In der Zentrale in Unterschleißheim arbeiten rund 1800 Mitarbeiter. Zum Zeitpunkt der Bombendrohung waren laut Mickeleit knapp 1000 im Gebäude. „Wir haben sofort die Polizei informiert.“
Während sich die Mitarbeiter an dem milden Novembernachmittag zum Großteil auf dem Parkplatz – mit Sicherheitsabstand zum Gebäude – versammelten, rückte die Polizei mit sieben Streifenwagen an. Gebäude und Tiefgarage wurden von einem Spürhund abgesucht. 13.45 Uhr dann die Entwarnung: keine Bombe. Die Angestellten konnten zurück an ihre Arbeitsplätze. „Wir ermitteln wegen Bedrohung gegen Unbekannt“, so Polizeisprecher Sven Müller zur AZ.
@oliverdasgupta @SZ Um 13.45 gibt @PolizeiMuenchen Entwarnung: Polizeihund und Kripo haben keinen Sprengstoff bei #Microsoft gefunden
— Martin Bernstein (@martinbernstei3)
November 10, 2015
Ende kommenden Jahres wird Microsoft seinen Sitz in Unterschleißheim aufgeben. Der Mietvertrag läuft aus, der IT-Riese, der in Deutschland sechs Geschäftsstellen betreibt mit insgesamt 2700 Mitarbeitern, wird mit der Zentrale nach München umziehen (AZ berichtete).
Die künftige Zentrale entsteht auf dem Grundstück der Argenta an der Anni-Albers-Straße, zwischen der Oskar-Schlemmer-Straße und der Walter-Gropius-Straße unweit der A 9.
„Die neue Welt des Arbeitens“ wird ein siebenstöckiger Komplex mit 26 000 Quadratmetern Nutzfläche. Laut Softwarekonzern wird er die höchsten Standards hinsichtlich Energieeffizienz und Klimaschutz erfüllen. Für die Angestellten wird sich mit dem Umzug ab Mai 2016 nicht nur die Anfahrt zur Firma ändern. Denn der Konzern schafft feste Arbeitsplätze mit Anwesenheitspflicht ab. Bei der Grundsteinlegung im Oktober vergangenen Jahres hatte der damalige Deutschland-Chef Christian Illek bereits angekündigt: „Die Art des Arbeitens hat sich verändert. Man ist weg vom stationären Arbeitsplatz.“
In Schwabing entsteht eine schöne, neue Microsoft-Welt
Die Microsoft-Mitarbeiter können sich künftig selbst aussuchen, wo sie arbeiten: Ob von unterwegs, von zu Hause oder im Büro. Feste Arbeitsplätze mit Anwesenheitspflicht gehören der Vergangenheit an.
Für die, die trotzdem ins Büro fahren, wird es in der neuen Zentrale offene Arbeitswelten mit verschiedenen Konzeptbereichen geben. Dazu kommen Meeting-Räume, Rückzugsareale, Lounges, Cafés und Sporteinrichtungen.
Im Mai 2016 soll der Vorzeigebau fertig sein und Eröffnung gefeiert werden.