BOB stundenlang lahmgelegt: Das Pannen-Protokoll
Holzkirchen/München - Eine Stunde und sechs Minuten – so lange dauert normalerweise eine Fahrt mit der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) vom Tegernsee bis zum Münchner Hauptbahnhof. Am Montagmorgen mussten die Fahrgäste, darunter hauptsächlich Pendler, jedoch stundenlang im Zug ausharren – das Protokoll einer Verkettung unglücklicher Umstände.
Die BOB fuhr am Morgen am Tegernseer Bahnhof los. Etwa eine halbe Stunde lang, bis zum Halt in Holzkirchen, lief die Fahrt auch ganz normal ab – doch dann ging es mit den Problemen los. Zwischen Holzkirchen und Sauerlach hielt der Zug wegen einer technischen Störung plötzlich an – und fuhrt zunächst auch erstmal nicht weiter. Weil der Fahrer, womöglich wegen eines Kurzschlusses, eine Notbremsung eingeleitet hatte, rauchte es teilweise auch am Außenbereich des Zuges. Für Fahrgäste habe aber zu keiner Zeit Gefahr bestanden, betont ein BOB-Sprecher auf AZ-Nachfrage.
BOB-Fahrt nach München: Stundenlange Verspätung
Mehrere Stunden mussten die Menschen im Zug ausharren, ehe es endlich wieder voran ging. Der defekte Zug wurde zurück nach Holzkirchen gesetzt – hier mussten die Passagiere dann in die beiden nicht defekten Zugteile umsteigen – erst danach war die Weiterfahrt möglich. Reisende berichteten von Organisationschaos, Ärger gab es auch wegen einer blockierten Zugtoilette.
Was folgte waren schwere Einschränkungen im morgendlichen Berufsverkehr – auch weil für die anderen Züge nur ein Gleis zur Verfügung stand. Die Situation wurde dadurch verschärft, dass es auch bei der S-Bahn auf der Linie S3 noch zu erheblichen Problemen kam.
Am Harras: Weitere BOB bleibt stehen
Zu allem Unglück blieb dann auch noch eine andere BOB am Harras stehen, die um kurz nach 9 Uhr vom Münchner Hauptbahnhof abgefahren war. "Aufgrund der unerwartet langen Dauer des Liegenbleibers und der zeitlich kurz nacheinander aufgetretenen Fahrzeugstörungen war es schwer, verlässliche Aussagen für die Fahrgäste zu machen", so die BOB in einer offiziellen Mitteilung. Die Kommunikation - ein Problem, das leidgeplagte Schienenpendler gut kennen.
"Wir bedauern den qualitativen Einbruch bei der BOB von heute Früh außerordentlich und haben sofort alle Maßnahmen ergriffen, die für unsere Fahrgäste so schnell wie möglich die Weiterfahrt ermöglichen konnten", so Fabian Amini, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Oberlandbahn GmbH.
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