BND-Liebes-Spione: Freispruch gefordert
MÜNCHEN - Im Prozess gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) und seinen Lebensgefährten hat die Verteidigung am Donnerstag Freispruch gefordert.
Freispruch ist für die Verteidiger von Anton K. und Murat A. das einzig mögliche Urteil im OLG-Prozess gegen den ehemaligen Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes und seinen mazedonischen Geliebten.
Von den Vorwürfen des Offenbarens und Auskundschaftens von Staatsgeheimnissen sei nichts übrig geblieben, erklärte der Verteidiger von Anton K., Sascha Jung. „Die BND-Erfindung eines Super-James-Bond vom Balkan wurde widerlegt“, fand Christian Stünkel, der Murat A. verteidigt.
Die Bundesanwaltschaft warf Anton K. aber zudem Betrug in Höhe von 14700 Euro bei der Honorarabrechnung vor. Auch diesen Vorwurf wiesen die Verteidiger zurück.
Laut den Ermittlungen verschaffte der derzeit vom Dienst suspendierte, 43 Jahre alte Oberstleutnant Anton K., der ab 2005 als BND-Mitarbeiter in der Kosovo-Hauptstadt Pristina stationiert war, seinem Lebensgefährten Murat A. von 2007 bis 2008 Zugang zu geheimen Dokumenten.
Der 29-jährige Murat A. war von Anton K. offiziell als Übersetzer angestellt worden. Die beiden verliebten sich. Als die Ehefrau den Nachrichtendienst darüber informierte, wurde die Bundesanwaltschaft eingeschaltet. Die ist weiter der Meinung, dass die Machenschaften der beiden „zu einer Gefahr für die äußere Sicherheit Deutschlands werden“.
Das Urteil des Staatsschutzsenats soll am 26. Mai verkündet werden.
jot