BMW-Mitarbeiter klauen Fahrzeugteile auf Bestellung

Ein 56-jähriger Fertigungsmeister des Automobilkonzerns BMW und zwei 55 und 52 Jahre alte Kollegen haben am Montag vor dem Münchner Landgericht den Diebstahl von Fahrzeugteilen auf Bestellung eingeräumt.
München – Die gleichfalls geständigen Adressaten, ein Autohändler und ein Rentner, haben die Teile mit Gewinn in der Türkei vermarktet. Den fünf Angeklagten wurden bei einem Rechtsgespräch für ihre Geständnisse Bewährungstrafen zugesagt, der Händler erklärte sich zu einer Wiedergutmachungszahlung von 10 000 Euro bereit.
Die Staatsanwaltschaft geht von knapp 30 000 Euro Gesamtschaden aus. Dieser errechnet sich aus dem Einkaufspreis, der beispielsweise für 100 BMW-Embleme 96 Euro beträgt. Der Verkaufspreis liegt laut Anklage bei 2 244 Euro. Ähnliche Gewinnmargen sind für Spritzwasserpumpen und Temperaturfühler ausgewiesen, die besonders häufig geordert wurden.
Dem Fertigungsmeister im Bereich Kabelbaum liegen allein 53 Diebstähle in den Jahren 2009 und 2010 zur Last. Der 56-Jährige will aus Hilfsbereitschaft gestohlen haben. Er habe für eine alleinerziehende Mutter und gute Freundin die Miete bezahlt, sagte der Familienvater. Seiner Frau habe er das verschwiegen. Die Autoteile habe er unter der Jacke oder in einem Müllbeutel vom Werksgelände geschmuggelt. Der Prozess dauert an.