Blutiger Streit um einen kleinen Hund

Amtsgericht: Zwei junge Männer sollen auf zwei Freunde eingeschlagen und -getreten haben.  
John Schneider |
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Die Angeklagten: Jean F. (l.) und Abdul C. mit Dolmetscherin.
joz Die Angeklagten: Jean F. (l.) und Abdul C. mit Dolmetscherin.

Amtsgericht: Zwei junge Männer sollen auf zwei Freunde eingeschlagen und -getreten haben.

München Sabahaddin G. (57) und sein Spezl Mehmet G. (49) hatten ins neue Jahr reingefeiert und schliefen als mitten in der Nacht jemand gegen die Tür des Wohnwagens hämmerte. Der 57-Jährige rappelte sich hoch, öffnete die Tür und erlebte eine böse Überraschung. „Der Mann hat mich sofort am Kragen gepackt und ins Gesicht geschlagen.“ Am Ende liegt er mit gebrochener Augenhöhle auf dem Boden, verliert zwei Zähne. Auch sein Spezl wird verletzt.

Auslöser der brutalen Attacke soll die große Sorge um einen kleinen Hund namens „Roxy“ gewesen sein. Die Vorgeschichte: Die beiden Angreifer Jean F. (24, Namen geändert) und Abdul C. (22) waren am Silvestertag auf dem Weg nach Prag. Doch ihr Zug stoppte überraschenderweise bereits am Ostbahnhof. Der Grund: Terroralarm in München.

Die beiden jungen Männer entschlossen sich spontan in den Discos am Ostbahnhof einfach weiter zu feiern. Doch es gab ein Hindernis: Der kleine Hund von Abdul C. durfte natürlich nicht mitgenommen werden. Die beiden entschlossen sich, ihr Gepäck zu verstecken und den Hund auf einem nahegelegenen Spielplatz an einer Basketball-Stange anzuleinen.

Als sie wiederkamen, war der Hund weg. Die Männer sahen den in der Nähe abgestellten Wohnwagen und fragten die späteren Opfer, ob sie wüssten wo der Hund sei. Die beiden älteren Männer erklärten, dass der wohl von der Polizei mitgenommen wurde. Gesehen hatten sie ihn nicht, nur sein Gebell gehört.

Jean F. und Abdul C. riefen bei der Polizei an. Doch die wusste von nichts. „Da waren wir sauer“, erklärt Jean F. vor Gericht. Die beiden Männer im Wohnwagen sollten zur Rede gestellt werden. Wie das genau ausgesehen hat, da gehen die Versionen aber weit auseinander. Vor Gericht sprechen die Angeklagten davon, dass sich alle vier geschlägert hätten. Sie bestehen darauf, das sie lediglich mit der flachen Hand zugeschlagen haben. Und getreten hat auch keiner. Also keine gefährliche Körperverletzung.

Wie dann die schweren Verletzunge bei Sabahaddin G. entstanden sind, will die Amtsrichterin wissen. Abdul C. weiß es nicht: „Ich bleibe bei dem, was ich gesagt habe.“ Mehmet B. soll zudem mit einem Messer gedroht haben, erklären die Angeklagten. Was dieser abstreitet.

Und Roxy? Der ist wieder aufgetaucht und lebt derzeit im Tierheim.

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