Blutige Messerattacke im Arbeiterwohnheim: 25-Jähriger angeklagt
Pasing - "Das meiste stimmt nicht", sagt der 25-Jährige auf der Anklagebank zur Anklage. Schon bei Prozessbeginn wird klar: Tarik B. (Name geändert) fühlt sich als Opfer.
Arbeiterwohnheim in Pasing: Mann physisch und psychisch bedrängt worden?
Denn die Männer in dem Pasinger Arbeiterwohnheim, in dem er damals lebte, hätten ihn als leichte Beute ausgemacht, sagt Tarik B. - weil er allein war, seine Kontrahenten aber freundschaftlich miteinander verbunden sind.
Er sei physisch und psychisch bedrängt und provoziert worden, sei immer noch traumatisiert. "Sie haben mich beleidigt, sie haben meine Mutter beleidigt. Immer wieder. Ich bin weitergegangen und hab es runtergeschluckt", berichtet Tarik B. im Prozess.
Streit eskaliert: Erst Ohrfeige, dann Messerangriff
Bis zur Nacht auf den 5. September 2021: Man kochte zusammen, trank Alkohol, doch dann sei es zum Streit gekommen. Das spätere Opfer und der alkoholisierte Angeklagte schubsten sich, Tarik B. soll laut Anklage die Familie seines Opfers beleidigt haben, worauf er eine Watschn kassierte.
Der Streit drohte zu eskalieren, zwei Mal gelang es anderen Bewohnern des Heimes, den Angeklagten und seinen Gegner zu trennen. Tarik B. habe sich dann aus der Gemeinschaftsküche zwei Messer besorgt und war mit diesen in beiden Händen auf sein Opfer zugerannt.
Anklage wegen versuchtem Totschlag
Laut Anklage habe er dann drei Mal in Richtung seines Opfers gestochen und dieses unter anderem an der rechten Seite des Rumpfes verletzt. Der verletzte Mann trat in Richtung des Messerstechers und floh dann. Tarik B. - er ist wegen versuchten Totschlags angeklagt - setzte ihm nach, konnte aber von anderen Zeugen entwaffnet werden, die dann auch die Polizei alarmierten. Das Opfer wurde ins Krankenhaus transportiert. Der Prozess wird fortgesetzt.
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