Bloß nix drauf einbilden

AZ-Redakteurin Annette Zoch über die Qualitäten des MVV.
von  Annette Zoch
Mobil in Deutschland: Beim landesweiten test kommt München auf Platz 2.
Mobil in Deutschland: Beim landesweiten test kommt München auf Platz 2. © dpa/MVV/Mobil in Deutschland

Der MVV. Ein Thema für sich. Ich habe die Isarcard und fahre jeden Tag mindestens zwei bis viermal mit dem MVV. Ich finde im Schlaf zur Bushaltestelle des 53ers an der Münchner Freiheit, auch wenn deren Position sich in den letzten Jahren ungefähr genauso oft geändert hat wie die der Bundeskanzlerin in der Eurokrise. Und ich kenne alle, aber auch wirklich alle müden Witze der gesammelten U-Bahn-Fahrerschaft („es foahrn alle 18 Türn nach Garching“).

Jetzt ist der MVV auf Platz zwei der deutschlandweiten Mobilitätsstudie gelandet. Aber, lieber MVV, jetzt bildet Euch darauf mal bloß nix ein. Es gibt noch genug Probleme: Eine gründliche Unterweisung der Bus- und Tramfahrer in die Verkehrsregeln, zum Beispiel. Regelmäßig haut es gerade ältere Münchner in Bus und Tram auf die Nase, weil sich die Fahrer wohl nicht in der Maxvorstadt, sondern in einem James-Bond-Film wähnen. Dasselbe gilt für die unheimliche Anomalie im Raum-Zeit-Kontinuum, die auf Bahnsteigen in S- und U-Bahn zu herrschen scheint: Zwei MVV-Minuten auf der Anzeigetafel entsprechen in Realzeit meist rund vier Minuten. Von den hohen Preisen und S-Bahn-Verspätungen ganz zu schweigen. Also bitte: ändern! Wobei: Worüber soll ich dann noch nörgeln?

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