Blaulichtfahrten mit Todesfolge: Die Bilanz für München

Im vergangenen Jahr gab es in München 25 Unfälle mit Polizei-Beteiligung. Nicht immer gingen sie glimpflich aus.
München - Ein tragischer Unfall taucht in der Polizeistatistik bei den tödlichen Verkehrsunfällen nicht auf: Eine 84-jährige Fußgängerin ist am 27. August an der Arnulfstraße auf dem Gehweg von einem VW-Bus der Bundespolizei erfasst worden. Die 84-Jährige starb auf den Tag genau vier Monate später im Krankenhaus, "eines natürlichen Todes", so die Polizei.
Der Fahrer des Polizeibusses war mit Martinshorn und Blaulicht unterwegs. Er bog bei Rot links ab. Ein Taxifahrer konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und krachte in das Polizeiauto. Dieses wurde auf den Gehweg geschleudert und erfasste dort die Fußgängerin. Die 84-Jährige erlitt Knochenbrüche und innere Verletzungen. Sie lag wochenlang im Krankenhaus.
Drei Schwerverletzte bei Unfällen mit Polizeifahrzeugen
Immer wieder kommt es bei sogenannten Blaulichtfahrten zu schweren Unfällen. Auf AZ-Anfrage teilte die Polizei mit, dass es 2019 insgesamt 25 Unfälle mit Beteiligung von Polizeifahrzeugen in München gab. Drei Menschen wurden dabei schwer und zehn leicht verletzt. Eine Frau (80) starb. Sie saß am 19. April als Beifahrerin in einem Auto, dessen Fahrer einer Streife auf der Allacher Straße an der Kreuzung Hitlstraße die Vorfahrt nahm.
In elf anderen Fällen gelten die Polizisten, die am Steuer saßen, als Verursacher. Auch bei Blaulichtfahrten von Rettungsdiensten kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. Eine Statistik, in der die Unfälle aller Rettungsdienstorganisationen in München erfasst sind, gibt es nicht.
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