Blackout bei der S-Bahn

MÜNCHEN - Pannenserie am Hauptbahnhof: Zug defekt, Stromausfall und ein falscher Alarm
Ein rabenschwarzer Tag für die S-Bahn: Zuerst brachte am Mittwochfrüh ein defekter Zug auf der Stammstrecke den gesamten Betrieb durcheinander. Bis Mittag hatten die Züge Verspätung. Um 12 Uhr fiel dann im Untergeschoss des Hauptbahnhofes auch noch der Strom aus, die Fahrgäste saßen im Dunkeln. Tags zuvor hatte ein defekter Feuermelder am Hauptbahnhof für Aufregung gesorgt.
Tausende Pendler standen am Morgen frierend auf den Bahnsteigen im Umland in der Kälte und warteten auf ihre S-Bahnen. Manche Züge hatten bis zu 40 Minuten Verspätung, andere fielen ganz aus. Schuld an dem Chaos war nicht der Schnee, sondern eine S3 nach Deisenhofen. Der Zug war kurz nach 5 Uhr auf der Stammstrecke wegen eines elektronischen Defekts liegengeblieben. Zwischen Ostbahnhof und Hackerbrücke ging nichts mehr.
Die Panne wirkte sich blitzschnell auf das gesamte Netz aus. Bis Mittag hatten die Züge Verspätung. „Ich muss nach Neufahrn“, schimpfte eine ältere Dame mit Gehhilfe am Hauptbahnhof, „ich humple hier herum und keiner sagt mir, wie es jetzt weitergeht.“
Doch es kam noch schlimmer für die Rentnerin. Während sie im Untergeschoss auf die nächste S1 wartete, fiel plötzlich der Strom aus. Die Fahrgäste saßen im Dunkeln bis die Notbeleuchtung ansprang. Eisenbahner mit Taschenlampen sicherten die Bahnsteige. „Nach zehn Minuten war der Stromausfall behoben“, erklärte eine Bahnsprecherin. Die Ursache der erneuten Panne ist unklar.
Gute Nerven brauchten Pendler bereits am Dienstagabend. Gegen 17.30 Uhr schlug am Hauptbahnhof ein Feuermelder Alarm. S-Bahnen wurden gestoppt, ein Teil des Bahnhofs gesperrt – bis sich schließlich herausstellte, dass man es nur mit einem Fehlalarm zu tun hatte. Ralph Hub