Bitter: Böser Betrug am Süßigkeitenautomaten

München - Jetzt was Süßes, das wär’s – auf diesen Gedanken setzen die Betreiber der Süßigkeitenautomaten an Münchner U-Bahnhöfen. Auf die Momente, in denen man warten muss und die Versuchung lockt, man eine Münze nimmt und einwirft. Ärgerlich, wenn dann das passiert: Die Münze wird nicht erkannt, sie fällt durch. Kommt aber nicht mehr raus. Sie ist einfach weg. Und Schokolade gibt’s auch keine.
Hunderten Münchnerinnen und Münchnern ging es etwa zwei Wochen lang so. Sie wurden um die ersehnten Süßigkeiten gebracht und gleichzeitig um insgesamt 1500 Euro ärmer gemacht. So viel hat nämlich ein Dieb erbeutet, der mindestens acht Süßigkeitenautomaten an verschiedenen U-Bahnhöfen manipuliert hatte.
Der Trick des Mannes: Er goss eine klebrige Flüssigkeit in den Münzschlitz. Damit machte er den Münzprüfer im Inneren des Automaten kaputt, so dass der das eingeworfene Geld nicht mehr erkannte. Die Folge: Alles eingeworfene Geld warf der Automat wieder aus. Davon haben die geprellten Kunden aber nichts mitbekommen, denn das Geld wurde vorher abgefangen: In den Ausgabeschacht, wo das nicht erkannte Geld eigentlich wieder rauskommen sollte, hatte der Dieb mit Kaugummi einen Karton festgeklebt. In diesem Karton sammelte sich das Geld. Von Zeit zu Zeit schaute der Mann vorbei, fischte den Karton heraus und leerte seine Beute aus.
DNA-Spuren an den Automaten überführen den trickreichen Täter
Rund zwei Wochen ging das so, dass wurde der Trick erkannt. Jetzt fahndet die Polizei nach dem Dieb, der auf diese Weise rund 1500 Euro erbeutet hat. Wo sich der Täter derzeit aufhält, ist unklar.
Die Chancen, dass er geschnappt wird, stehen aber gut. Denn die Polizei kennt den Mann. Der 40-Jährige ist bereits durch Diebstahl und Betrug aufgefallen. Eine DNA-Spur an mehreren der manipulierten Automaten überführte ihn.
An den Automaten entstand ein zusätzlicher Schaden von rund 1700 Euro. Der Frust, den der Täter bei den zuckergierigen Opfern angerichtet hat, lässt sich nicht messen. Er dürfte aber erheblich gewesen sein.