Bischof kommt mit drei Frauen
Reinhard Marx bringt sein engstes Gefolge nach München mit. Zwei Schwestern und eine Referentin folgen dem künftigen Erzbischof aus Trier. An den Kochkünsten des Marx'schen Haushalts erfreute sich bereits der heutige Papst.
MÜNCHEN/TRIER Reinhard Marx macht keinen Hehl daraus, dass ihm der Abschied schwer fällt. „Ich bin schon ein wenig traurig, das Bistum jetzt zu verlassen“, sagte er bei seinem Abschiedsgottesdienst am Sonntag im Trierer Dom. Er habe im Bistum eine Heimat gefunden, die kostbar sei, die er nicht einfach ablege, die er vielmehr mitnehme. „Die Zeit in Trier wird unvergessen bleiben.“
Wohl auch deshalb geht Marx nicht ganz allein. Der neue Erzbischof bringt sein engstes Gefolge mit. Zwar wird er Rupert Graf von Stolberg, den Sekretär von Vorgänger Kardinal Friedrich Wetter, übernehmen – ansonsten setzt Münchens neuer Oberhirte aber eher aufs schwache Geschlecht. Gleich drei Frauen folgen Marx nach München.
So wird der Bischof gemeinsam mit den beiden Schönstattschwester Benedetta und Christin in sein Schloss in Schwabing einziehen. Beide haben Marx bereits in Trier den Haushalt geführt. Nun gilt es, die mit Stuck verzierten Räumlichkeiten des Barockschlosses in ein gemütliches Heim zu verwandeln. Immerhin sind es rund zehn Zimmer, um die sich Marx’ gute Geister in der Werneckstraße kümmern müssen.
Einen Gaumenschmaus für Joseph Ratzinger
Dass die Schwestern etwas vom Kochen verstehen, davon konnte sich bereits der heutige Papst überzeugen. Als Joseph Ratzinger Trier im Jahr 2003 einen Besuch abstattete, verwöhnten sie den damaligen Kurienkardinal mit bayerischen Schmankerln. Der Gaumenschmaus soll bei Ratzinger einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.
Die dritte Frau, die Marx nach München folgt, ist seine bisherige persönliche Referentin Inge Broy. Die Diplomtheologin wird allerdings erst zur feierlichen Amtseinführung am Samstag nach München kommen: „Derzeit packe ich noch die Umzugskartons“, verriet die 38-Jährige der AZ.
Vollbepackte Umzugswagen nach Altschwabing
Broy, die eine Kennerin französischer Denker wie Emanuel Levinas und Simone Well ist, erhält ebenfalls einen eigenen Arbeitsplatz im Schloss. In einigen Monaten soll dann auch ihr Mann, ein Pastoralreferent aus Trier, nach München ziehen.
Hört sich so an, als ob noch häufiger vollbepackte Umzugswagen von Rheinland-Pfalz nach Altschwabing fahren werden. Daniel Aschoff
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