Bis zu 245 Euro mehr im Monat für Erzieher

Die Stadt München verändert die Einkommensstufen. Erzieher steigen in der Gehaltsgruppe auf. Und eine weitere Zulage ist schon geplant. Die Gründe – und was das bewirken soll.
Irene Kleber |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Die Stadt München verändert die Einkommensstufen. Erzieher steigen in der Gehaltsgruppe auf. Und eine weitere Zulage ist schon geplant. Die Gründe – und was das bewirken soll.

München - Sie haben gekämpft, protestiert, gestreikt – und jetzt gewonnen. Münchens Erzieherinnen und Erzieher bekommen (zusätzlich zum Tarif-Plus vom Frühjahr) ab sofort einen ordentlichen Gehaltssprung nach oben.

3341 Erzieherinnen arbeiten aktuell in Münchens 379 städtischen Kindergärten, Krippen und Horten. Zu wenig – denn in nahezu allen Stadtvierteln werden händeringend zusätzliche Mitarbeiterinnen gesucht. OB Dieter Reiter (55, SPD) hat für sie alle ein Machtwort gesprochen: „Ich habe den Personalreferenten beauftragt, die Erzieherinnen und Erzieher besser zu bezahlen. Wir wollen sie ad hoc höher einstufen als bisher. Dadurch werden auch wieder mehr Betreuungsplätze zur Verfügung stehen“, sagte Reiter zur AZ.

Konkret heißt das: Erzieherinnen, die in München neu einsteigen, werden ab sofort nicht mehr in der Gehaltsgruppe S6 eingestuft, sondern zwei Stufen höher, in S8. Bei denen, die schon in der Stadt tätig sind, werden zum Beispiel Zusatzqualifikationen angerechnet. Auch besonders schwierige Arbeitsbedingungen gelten als Grund, höher eingestuft zu werden – etwa Gruppen mit mehr als 50 Prozent nicht-deutschsprachigen Kindern. Rund ein Viertel der Mitarbeiter können sofort von der neuen Regel profitieren, schreibt der OB in einem offenen Brief an Münchens Kindergärtnerinnen – „zusätzlich zu denen, die schon in S8 sind“.

Wie sieht das in Zahlen aus? Für Berufseinsteigerinnen (mit einem Jahr Berufspraktikum) bedeutet das: Statt einem Grundgehalt von aktuell 2.528,98 Euro brutto gibt es ab sofort 2594,32 Euro – immerhin 65,34 Euro im Monat mehr. Dazu kommt die „München-Zulage“ von 117,91 Euro (plus 22,51 Euro für ein Kind). Deutlicher wirkt sich die neue Regel für Mitarbeiterinnen aus, die schon einige Jahre Erfahrung in ihrem Beruf haben: Wer etwa seit sechs Jahren Kinder betreut, verdient künftig brutto über 245,97 Euro mehr im Monat (also neu: 3123,37 Euro).

Und noch einen zweiten Weg zu mehr Geld hat Dieter Reiter im Visier: Sein Personalreferent Thomas Böhle soll beim Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV Bayern) Druck machen, um für die Erzieherinnen als Extra-Betrag auch noch eine so genannte „Arbeitsmarkt-Zulage“ zu erreichen. „Bislang gibt es die nur für IT-Kräfte, Ingenieure und Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst“, so Böhle zur AZ. Wenn bei der nächsten Sitzung am 29. Juli ein positiver Beschluss herauskommt, könnte das nochmal einen bis zu dreistelligen Brutto-Betrag pro Monat bringen. Irene Kleber

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.