Bis 2013: Bauen für den Baby-Boom

München muss ranklotzen: Bis zum Jahr 2013 werden von der Stadt 2160 zusätzliche Betreuungsplätze gebaut. Kosten: 100 Millionen Euro
von  Abendzeitung
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MÜNCHEN - München muss ranklotzen: Bis zum Jahr 2013 werden von der Stadt 2160 zusätzliche Betreuungsplätze gebaut. Kosten: 100 Millionen Euro

Seit Jahren forciert die Stadt den Bau von neuen Kindertagesstätten – ob Krippen, Kindergärten oder Horte. Allein in den vergangenen fünf Jahren waren es 30 neue Kindertagesstätten. Aber das reicht noch lange nicht aus, und der Ärger bei den jungen Familien ist groß. Jetzt muss unter hohem Zeitdruck rangeklotzt werden: Denn ab dem 1. August 2013 haben alle Kinder, die älter als ein Jahr sind ein Recht auf einen Kinderbetreuung. So will es der Bundestag.

Dabei setzt der Babyboom München zusätzlich unter Druck: Seit der Jahrtausendwende zählt München immer neue Geburtenrekorde. Damit stiegt der Bedarf für die Kinderbetreuung stetig an.

Deshalb startet die Stadt ein großes, zusätzliches Ausbauprogramm. Im Haushalt für 2011 sind allein für dieses Jahr 44 Millionen Euro eingeplant: Damit werden 200 neue Krippenplätze, 700 Kindergartenplätze und 300 neue Hortplätze gebaut.

Doch das reicht nicht. Deshalb wird der Stadtrat in der nächsten Woche ein Sonderprogramm beschließen: Damit werden bis zum Jahre 2013 an 32 Stellen in München für 100 Millionen Euro 2160 zusätzliche Betreuungsplätze gebaut. Das sind: 1260 Krippenplätze, 725 Kindergartenplätze und 175 Hortplätze. Bauen für den Babyboom.

Das sind alles städtische Neubauten. Erweiterungen und Private sind nicht erfasst.

Eine stadtinterne Arbeitsgruppe hat dafür im Sommer 2009 stadtweit geeignete Grundstücke gesucht. 55 wurden gefunden, davon können jetzt 32 bebaut werden. Damit wird der Bedarf aber immer noch nicht gedeckt sein, so das Bildungsreferat. Deshalb wird schon jetzt über das Jahr 2013 hinaus weiter geplant.

Was man dabei beachten muss: Das Recht auf einen Kinderbetreuungsplatz bezieht sich auf 100 Prozent. Da aber nicht für alle Kinder ein Platz gebraucht wird, geht der Bund von einem Deckungsgrad bei Krippen von 35 Prozent aus. Für München werden aber im Krippenbereich 50 Prozent erwartet. Als erstes Ziel bei Krippen hat sich die Stadt 43 Prozent vorgenommen.

Die Zahlen (inclusive Freier Träger und Privater): Derzeit gibt es in München rund 35000 Kindergartenplätze. Deckungsgrad: 83 Prozent. Ziel: 90 Prozent. Krippen: 31 Prozent Deckungsgrad. Ziel: 50 Prozent. Ganztagsbetreuung (inclusive Horte): 63 Prozent. Ziel: 80 Prozent.

Bis zum Ende des Jahre2013 sollen nach Angaben des Sozialreferats im Krippenbereich von der Stadt und Privaten 18070 Plätze für unter Dreijährige angeboten werden (Deckungsgrad 44 Prozent).

Die Plätze für die Kinderbetreuung sind in München sehr unterschiedlich verteilt. Es gibt Stadtviertel, die optimal versorgt sind, und es gibt große Sorgenkinder. Nach der Statistik des Bildungsreferats sind das im Krippenbereich: Obergiesing, Aubing-Lochhausen-Langwied, Bogenhausen, Laim, Schwabing-West. Bei Kindergärten: Ludwigsvorstadt, Schwabing-West, Obergiesing. Willi Bock

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