Bio in München: Da geht noch mehr!

München - Na also. Nach langem Leerstand tut sich endlich was im "Infostandl" am Viktualienmarkt. Seit Dienstag ist das grüne Häusl im Zentrum des Marktes Ausstellungsfläche für Initiativen, die sich für Bio und Nachhaltigkeit in München starkmachen.
Und wer vorbeischaut, erfährt, wo man überall regionale Biolebensmittel kaufen kann, bei welchen Bio-Höfen sich ein Besuch lohnt oder wie man einkaufen kann, ganz ohne Verpackungsmüll zu produzieren.
Bio und regional kommt in München an
"Bio-regional begeistert die Münchner", sagte Bürgermeister Manuel Pretzl (CSU) zur Eröffnung – und zählte auf, wo München schon bio ist: In städtischen Kitas liege der Bioanteil bei 50 Prozent, bei Stadt-Empfängen würden nachhaltig produzierte Fleischgerichte gereicht. "Die Stadt ist auch der größte Biobauer der Region", erklärte er, "acht der zehn Betriebe wirtschaften biologisch."
Aktuell zeigen etwa Aktivisten von Rehab Republic, wie müllfreies Einkaufen geht – und auch noch fesch aussieht. Zu sehen sind etwa Obst- und Gemüsebeutel, die aus Retro-Gardinen genäht wurden – und jetzt "re-beutel" heißen. "Mit solchen Accessoires wollen wir müllfreies Shoppen sexy machen", erklärt Johanna Koch. Ihre Mitstreiterinnen werden am Freitag (14 bis 18 Uhr) zeigen, wie man beispielsweise Tupperware witzig designen und dann zum Einkaufen mitnehmen kann, um keine neue Verpackung kaufen zu müssen. Am heutigen Mittwoch von 11 bis 16 Uhr ist eine Ernährungsberaterin vor Ort.
Drei Monate wechselndes Programm am Infostandl
Drei Monate wird das Infostandl nun von wechselnden Initiativen bespielt. Wer wann ausstellt, koordiniert Jens Gerhardt, den das Gesundheitsreferat zum "Pop-up-Manager" des Standls ernannt hat. "Das Programm erweitert sich ständig", sagt er, die Details werden unter www.muenchen.de zu finden sein.
Danach macht das Kommunalreferat das Standl erst mal wieder dicht. Weil dann Kernbohrungen gemacht werden – mit Blick auf die große Sanierung des Viktualienmarkts, die Mitte 2022 beginnen soll. "Wir prüfen damit die Bausubstanz", erklärt Referatssprecherin Birgit Unterhuber. "Das wird eine Probesanierung, an der wir sehen, wie wir voraussichtlich mit den anderen Standln umgehen werden."
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