Billiger bauen im Umland
MÜNCHEN - Neuer Marktbericht: So teuer sind Häuser und Wohnungen in München und im S-Bahn-Bereich wirklich. Teuer ist's am Starnberger See und im Würmtal - günstiger wird's in Holzkirchen und Unterschleißheim.
Die Hochpreis-Phase am Münchner Immobilienmarkt nimmt kein Ende: Häuser und Wohnungen sind im Stadtgebiet auch durch die Finanzkrise nicht billiger geworden. Im Schnitt stiegen die Preise im Vergleich zum Vorjahr sogar um satte 7,3 Prozent. Vor allem Altbau- und Bestandswohnungen sind so teuer wie nie.
Aber es gibt auch gute Nachrichten: Wer sich von hohen Benzinkosten und längeren S-Bahnfahrten nicht abschrecken lässt, der kann im Umland noch das eine oder andere Schnäppchen machen: „In einigen Ortschaften sind die Immobilienpreise zuletzt sogar gefallen“, berichtet Prof. Stephan Kippes, Institutsleiter des IVD-Marktforschungsinstituts, der gestern den neuen Marktbericht für das Münchner Umland vorstellte. Die AZ zeigt auf, wo das Wohnen deutlich günstiger ist:
Haar
Haar (774 Einwohner, 361 Arbeitslose): Hauskäufer haben hier zur Zeit gute Karten. Da vor allem Doppelhaushälften aus dem Bestand durch zu hohe Preise in der Vergangenheit keinen Absatz fanden, erwartet der IVD jetzt Preisrückgänge
Freising
Freising (45 177 Einwohner, 670 Arbeitslose): Freising profitiert von der Nähe zum Flughafen und könnte durch die Express-S-Bahn zum Hauptbahnhof weiter an Attraktivität gewinnen. Trotzdem sind die Immobilienpreise zuletzt gesunken. Eine 150-Quadratmeter-Eigentumswohnung (mittlerer Wohnwert) ist seit Herbst 2007 um rund 20000 Euro günstiger geworden.
Ebersberg
Ebersberg (11245 Einwohner, 166 Arbeitslose): Angebot und Nachfrage sind hier tendenziell ausgeglichen. Reihenmittelhäuser (guter Wohnwert) gibt’s in der „Perle des Münchner Ostens“ für rund 300000 Euro.
Erding
Erding (33821 Einwohner, 588 Arbeitslose): Der Ort könnte vom S-Bahn-Ringschluss zum Flughafen stark profitieren. Derzeit bekommt man hier ein Reihenmittelhaus in guter Wohnlage noch für 315000 Euro.
Höhenkirchen-Siegertsbrunn
Höhenkirchen-Siegertsbrunn (9343 Einwohner, 158 Arbeitslose): Die Wohnungsmieten weisen eine tendenziell fallende Entwicklung auf. Derzeit bekommt man ein Reihenmittelhaus (mittlere Wohnlage) für 360000 Euro.
Holzkirchen
Holzkirchen (15324 Einwohner, 261 Arbeitslose): Durch seine attraktive Lage und die günstige Verkehrsanbindung ist Holzkirchen nach wie vor sehr beliebt. Bereits für 280000 Euro kann man hier ein Reihenmittelhaus (einfacher Wohnwert) erwerben.
Geretsried
Geretsried (23398 Einwohner, 414 Arbeitslose): Eigentumswohnungen sind in Geretsried für unter 100000 Euro zu haben. Sollte die S-Bahn von Wolfratshausen verlängert werden, würde der Ort an Attraktivität gewinnen.
Unterschleißheim
Unterschleißheim (26366 Einwohner, 474 Arbeitslose): Unterschleißheim weist eine hohe Bautätigkeit auf, die sich hauptsächlich auf Mehrfamilienhäuser und Reihenmittelhäuser (ab 263000 Euro) konzentriert.
Starnberg
Starnberg (23 086 Einwohner, 358 Arbeitslose): Da die Preise in Starnberg jahrelang zu hoch lagen, ist derzeit eine Korrektur angesagt. Die Preise für gebrauchte Bestandsobjekte sind zwar immer noch hoch, liegen jetzt aber 30 Prozent tiefer als noch vor einigen Jahren.
Daniel Aschoff
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