Bilder: Mitten in der Nacht auf der Donnersbergerbrücke

Schwanthalerhöhe - Es gibt in München nicht viele Aussichtspunkte, die man ohne Probleme ansteuern kann. Da wäre der Müllberg, der Olympiaberg und einige wenige andere. Ansonsten muss man auf Türme oder Hochhäuser. Das geht aber meist nicht und schon gar nicht spontan in der Nacht. Ein guter Platz, sich einmal eine Nacht um die Ohren zu schlagen, ist dagegen die Donnersbergerbrücke: Sie hat eine gute Weitsicht in die verschiedensten Richtungen.
So stand ich hier also nachts um 3 Uhr. Stockdunkel der Himmel, auf der Brücke nur ab und zu ein auch mal schwankender Spätheimkehrer. Wenige Autos. Der Central Tower am Ende der Brücke, an der Landsberger Straße, leuchtet blau. Unten auf den Gleisen werden Züge bereitgestellt, Versorgungsfahrzeuge dazwischen. Man sieht nur, was beleuchtet und unmittelbar im Lichtkreis ist, der Rest verschwindet in der Dunkelheit.
Der effektvolle Sonnenuntergang bleibt leider aus
Der S-Bahnhof ist hell ausgeleuchtet. Richtung Hauptbahnhof hat man einen guten Blick auf die neue Fußgängerbrücke, weit dahinter die Frauenkirche. So fotografiere ich ausgiebig die Brückenumgebung, die Kamera natürlich auf einem Stativ und mit teilweise 30 Sekunden Belichtungszeit. Die Lichter der vorbeifahrenden Autos und Busse zeichnen sich dadurch als Streifen ab. Weiß die Scheinwerfer, rot die Rücklichter. Manche Fotos verwackeln auch, weil bei schwereren Lkw die Brücke vibriert.
Irgendwann ist alles fotografiert. Der kleine Backladen im S-Bahnhof öffnet um 5 Uhr. Und als ich nach einem Cappuccino wieder auf die Brücke komme, färbt sich der Himmel heller – und aus Schwarz wird Blau. Die blaue Stunde.
Leider bleibt der effektvolle Sonnenaufgang aus – der Himmel bleibt grau. Es sieht nach Regen aus. Die Bilder bekommen eine kühle Note. Zuhause angekommen wedelt mir mein Hund entgegen: Gassi! Also keinen Kaffee.
In diesem Sinne eine schöne Woche,
Ihr Sigi Müller
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