Bilder: Gärten in Waldperlach abgeholzt

Waldperlach - In Waldperlach hat am Montag das große Baumfällen begonnen. Aus 34 Gärten müssen alle Laubbäume verschwinden – wegen des Laubholzbockkäfers. Im angrenzenden Putzbrunner Wald war Ende Mai eine Larve des holzfressenden Insekts gefunden worden. Damit sich der Parasit nicht ausbreiten kann, werden in einem 100-Meter-Umkreis nun alle potenziellen Wirtsbäume vernichtet.
Schon in der Früh rückten die Holzfäller an. Weiden, Kastanien, Birken und Haselnusssträucher – die Kettensägen kannten kein Erbarmen. Dabei spielten sich in den betroffenen Gärten teilweise herzzerreißende Szenen ab.
Die AZ berichtete über den Fall von Klaus Springer. In dessen Garten waren fünf Bäume zur Fällung bestimmt, darunter eine Kastanie, die vor 40 Jahren sein Sohn eingepflanzt hat, damals noch als kleiner Bub. Viele Bäume in Waldperlach erzählen ähnliche Geschichten.
Ein paar Häuser neben dem Grundstück von Klaus Springer stand bis Montag zum Beispiel ein blutroter Ahorn. Die alte Frau, die das Haus bewohnt, erzählte, dass ihr mittlerweile verstorbener Mann diesen Baum einst eingesetzt hat. Mit dem Ahorn wurde ihr bei der Rodung also auch ein Stück Erinnerung entrissen.
„Wir wollen den Leuten nicht wehtun“, sagt Gerhard Kraus von der für die Fällungen zuständigen Landesanstalt für Landwirtschaft. Aber es ginge einfach nicht anders: Die Bäume müssten weg, damit sich der Laubholzbockkäfer nicht einen Weg weiter in die Stadt bahnen kann.