Bikesharing München: Fünf Anbieter im Vergleich

München - Es wird wieder sommerlich – und trotzdem herrscht in München dicke Luft. Das ist nicht neu, aber die Landeshauptstadt ist ein besonders trauriger Spitzenreiter: als Stadt mit der höchsten Stickstoffdioxid-Belastung in Deutschland abgelöst.
Das heißt auch, dass die Grenzwerte zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung überschritten sind – und das seit fast zehn Jahren in Folge. Wie Münchens Luft sauberer werden kann? Öfter mal aufs Zweirad umsteigen, könnte helfen. Fünf Alternativen zum Auto.
Call a Bike in München: Radl für Touris und Bahnfahrer
Die Radl der Bahntochter "Call a Bike" sind die Begründer des Mietradl-Daseins in München. Seit 1998 gibt’s die rot-silbernen Räder. Inzwischen haben die Bahnradl mehr als 50 Städte erobert.
- So geht’s: Einmal auf www.callabike.de oder in der Call-a-Bike-App anmelden. Dann können Sie sofort auf alle freien Bahnradl im Münchner Stadtgebiet zugreifen.
- Die Ausleihe: Die Telefonnummer anrufen oder die Radnummer in der App auswählen. Mit dem vierstelligen Öffnungscode das Schloss entriegeln – und losradln.
- Kosten: Die Grundgebühr im Basistarif kostet drei Euro pro Jahr. Pro Halbe Stunde wird ein Euro berechnet. Am Tag kostet das Radl 15 Euro.
- Gebiet: Zurückgeben kann man die Radl an jeder größeren Kreuzung innerhalb des Mittleren Rings, zwischen Schwabing, Sendling, Neuhausen, Obergiesing und Bogenhausen.
Lastenradl in München: Packesel für Schwertransporte
Selbst wenn es manchmal den Anschein hat, die Münchner gondeln nicht nur freizeitmäßig durch die Stadt. Für viele Fahrten braucht’s einfach ein Gefährt mit Stauraum. Dafür gibt es zum Beispiel die "Freien Lastenradler".
- So geht’s: Einfach auf www.freie-lastenradler.de registrieren, Wunschtermin im Kalender auswählen und das Radl mit dem Codewort und Personalausweis an der Station abholen. Das Beste: Die Fahrt mit dem Radl ist kostenlos.
Die IHK fördert gerade das Projekt "Ich entlaste Städte" für Unternehmen. Sie will Elektro-Lastenräder in der Innenstadt für Dienstleister und Kuriere attraktiver machen. Betriebe bewerben sich unter www.lastenradtest.de.
MVG Rad in München: Gefährt für Pendler und Stadtradler
Die blau-grauen Mietradl der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) können überall im Stadtgebiet von den Radstationen – meist nahe einer Haltestelle – oder von der Straße ausgeliehen werden.
- Anmeldung: Einmalig in der App „MVG more“ registrieren.
- Die Ausleihe: Von der Karte in der App über das Radsymbol ein MVG Rad oder eRad auswählen. Mit dem Klick auf den Miet-Knopf erhält man eine PIN, die das Schloss am Radl freischaltet.
- Die Kosten: Pro Minute zahlt der Radler acht Cent, mit Isarcard-Abo kostet es fünf Cent. Maximal bezahlt man 12 Euro. Für das eRad zahlt man genau das doppelte.
- Das Gebiet: Nahezu in jedem Viertel kann man ein Radl leihen. Außer in den westlichen Randgebieten der Stadt. Hinter Moosach, Sendling und nördlich von Schwabing hört das Geschäftsgebiet auf.
Donkey Republic: Der bequeme Drahtesel
Die orangenen Drahtesel aus Dänemark könnten auf den ersten Blick vielleicht zu oBike-Flashbacks führen, doch es ist bereits in mehr als 50 Städten verfügbar und einer der größten Selbstbedienungs-Fahrradverleih-Anbieter Münchens.
- So geht's: Einfach in der App anmelden.
- Die Ausleihe: Auf der Karte wird angezeigt, wo sich die nächste Station befindet. Via Bluetooth lässt sich das Fahrrad entsperren.
- Die Kosten: Je länger man fährt, desto günstiger wird's. 15 Minuten kosten 1,50 Euro. 30 Minuten kosten 2 Euro. Eine Stunde kostet 4 Euro. Zwei Stunden kosten 7 Euro. Vier Stunden kosten 8 Euro. Sechs Stunden kosten 9,80 Euro. 12 Stunden kosten 12 Euro. Ein Tag kostet 14 Euro. Zwei Tage kosten 25 Euro. Drei Tage Kosten 33 Euro und jeder zusätzliche Tag 7 Euro obendrauf. Wer eine Bikeshare-Mitgliedschaft abschließt zahlt 15 Euro im Monat und kann sich ein Fahrrad pro Monat beliebig oft für 12 Stunden ausleihen.
- Das Gebiet: Beinahe überall im näheren Münchner Stadtgebiet lässt sich ein Bike von Donkey Republik ausleihen und zurückgeben. Sogar in Moosach und Fasangarten gibt es Stationen.
Swapfiets in München: Das All-in-One-Abo
Das niederländische Leasing-Konzept mit dem blauen Vorderreifen könnte vor allem diejenigen interessieren, die ihr Fahrrad nicht ständig zu irgendwelchen Stationen zurückbringen wollen.
- So geht's: Auf der Website anmelden. Mit dem Kundenservice einen Abhol- oder Liefertermin vereinbaren. Dann bekommt man ein Fahrrad.
- Die Kosten: Monatlich zahlt man 17,50 Euro. Im Preis inbegriffen ist das Fahrrad und eventuell anfallende Reperaturen. Sollte das Fahrrad geklaut werden, zahlt man zwar 60 Euro, bekommt aber auch gleich ein neues Fahrrad.
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