Big Apple – ganz romantisch
New York in München: Die Weihnachtsshow „Winterträume - A Christmas Holiday“ läuft ab 21. Dezember im Prinzregententheater.
Die Kugeln am Weihnachtsbaum spiegeln sich im verregneten Eis der Schlittschuhbahn. Es liegt kein Schnee, nirgends hängt der Duft von Zimt und Nelken in der Luft. Es werden keine Weihnachtssongs gespielt, sondern aktuelle Pop-Hits dröhnen aus den Lautsprechern. Und doch: Für viele ist das Rockefeller Center in New York der Inbegriff von Weihnachten schlechthin.
Zu jeder Tageszeit drängen sich die Menschen auf der Lower Plaza. Viele kommen wegen ihm, dem größten Christbaum Amerikas. 22 Meter ist die Fichte hoch. Ein riesiger Swarovski-Kristallstern ziert ihre Spitze, und 30000 Lichter lassen sie erstrahlen.
Das gemütliche New York
Auf der kleinen Eisfläche in den Hochhausschluchten um das Rockefeller Center finden nur 150 Läufer Platz – eine kleine Zahl angesichts des Andrangs. Rund 15000 Menschen täglich wollen ein paar Runden auf dem „Rockefeller Ring" drehen. „Wenn man um diese Zeit in New York ist, muss man einfach herkommen", erklärt Mary aus South Carolina. „Und damit wir zu Hause erzählen können: Wir sind auf der berühmten Eisbahn gelaufen", fügt ihre Schwester Susan hinzu. Dass sie bereits seit einer halben Stunde in der Schlange stehen, ohne dass sich etwas bewegt, stört die beiden wenig. In der Vorweihnachtszeit geht es in der sonst so hektischen Metropole vergleichsweise gemütlich zu.
Inspiration liefert das weihnachtliche New York - und die Synchrontanzgruppe Rockettes
Diese Erfahrung hat auch Andreas Schessl gemacht. Der Münchner Veranstalter hat drei Jahre in Manhattan gelebt. „New York wird in dieser Zeit richtig anheimelnd", schwärmt er. Lange schon spielte er mit dem Gedanken, eine Weihnachtsshow für München zu produzieren. Jetzt bringt er „Winterträume – A Christmas Holiday" ins Prinzregententheater. Seine Eindrücke aus New York spielen dabei eine wichtige Rolle. „Weihnachten ist für mich automatisch mit dem Bild vom Rockefeller Center, der Eisfläche und der Christbaumbeleuchtung des riesigen Baumes verbunden." Und so verwundert es nicht, dass ein Teil der Show szenisch hier spielt.
Inspiration holte sich der Produzent auch aus der Christmas-Show der Rockettes, die in der Radio City Music Hall aufgeführt wird. Seit einem Dreivierteljahrhundert treten die Synchrontänzerinnen einmal als Rentier, einmal als Zinnsoldat verkleidet auf und werfen die Beine bis zur Nasenspitze in die Luft. „Diese Show ist sehr professionell, extrem erfolgreich – aber für europäische Augen und Ohren zu kitschig," meint Schessl.
Das will er vermeiden. Seine Show soll das Schönste beider Kulturen verbinden. „Winterträume“ sollen Weihnachtsstimmung pur vermitteln – auf Deutsch und Amerikanisch.
Regina Haumann
„Winterträume – A Christmas Holiday“, 21. bis 28. Dezember (24. 12. spielfrei), Prinzregententheater, 15.30 bzw. 19.30 Uhr, 39 bis 69 Euro, Tickets: Tel. 93 60 93 oder abendzeitung.ticketbox.de