Biergarten "Zur Gartenlaube": Gut versteckt

Sommerzeit ist Gartenzeit. Einen solchen haben in der Großstadt nur ein paar wenige Glückliche. Zum Glück gibt es auf die ganze Stadt verteilt jede Menge Schrebergartenanlagen. Für eine kleine grüne Auszeit muss man gar keine eigene Parzelle bewirtschaften, sondern setzt sich einfach in einen der vielen bunten Biergärten, die es in fast jeder Anlage gibt. In unserer neuen Serie stellen wir Ihnen ein paar dieser Gaststätten vor.
"Zur Gartenlaube": Versteckt in der Kleingartenanlage Kopischstraße
Große schattenspendende Kastanien, ruhige Lage inmitten kleiner Gärten, ein freundlicher Wirt, der fast all seine Gäste beim Namen kennt: Normalerweise sind Biergärten wie dieser in München zuverlässig überlaufen. Nicht aber die "Gartenlaube". Vielleicht, weil sie so schwer zu finden ist:
Es ist gut möglich, jahrelang ein paar Hundert Meter entfernt von dem Biergarten zu wohnen, ohne um seine Existenz zu wissen. (Die Autorin dieses Artikels hat das exklusiv für Sie getestet.)

Das liegt an seiner Lage. Die "Gartenlaube" liegt versteckt in der Kleingartenanlage Kopischstraße. Nur wenige Meter entfernt von der nicht übermäßig idyllischen Balanstraße verbirgt sie sich inmitten von Schrebergärten - und lässt so nicht-schrebergartelnde Nachbarn zuverlässig an ihrem Eingang vorbeispazieren.
Alle sind willkommen in der Gartenlaube
Aber die Gartenlaube ist offen für alle Gäste, das Publikum ist durchmischt. Kleingarten-Besitzer gehen hier ebenso essen wie die Belegschaften der nahe gelegenen Bürotürme und Gäste des nahe gelegenen "Hotel Giesing".
1960 wurde die heutige "Gartenlaube" als Kantine für die Kleingartenanlage errichtet, 1975 wurde sie zur Gaststätte umgebaut. Gewissermaßen ist sie das Herz der Anlage - und ist bei den Kleingärtnern deshalb sehr beliebt.

"Ich bin wirklich sehr, sehr glücklich über meine Gäste", sagt Wirt Prem Gurung, und lacht über das ganze Gesicht. "Sie sind so hilfsbereit, alle lachen immer, wir sind wie eine große Familie."
Die "Gartenlaube" ist Gurungs erstes eigenes Lokal, zuvor war er viele Jahre als Wirt in der Münchner Floßlände beschäftigt. Die "Gartenlaube" hat er vor 3,5 Jahren übernommen. Ein ungünstiger Zeitpunkt, kurz vor dem Corona-Lockdown. Aber der Kleingartenverein Südost, der ihm die Gaststätte vermietet hat, stand dem Wirt von Anfang an zur Seite: Sie halfen mit den Formularen und erließen während des Lockdowns die Miete. "Heute springt meine Frau an vollen Tagen manchmal als Kellnerin ein", sagt Peter Gmeinwieser (66), aus dem Vorstand des Kleingarten-Vereins. Gmeinwieser ist glücklich über Gurung, weil es, wie er findet, unter ihm viel schöner geworden ist in "ihrem" Biergarten. Und Gurung ist glücklich über seine Stammgäste wie Gmeinwieser, die deshalb auch ohne Geld mal auf eine Schorle vorbeikommen können.
Moderate Preise: 3,60 Euro für eine Halbe Bier
Die Preise in der Gartenlaube sind moderat, den Leberkas mit Spiegelei und Kartoffelsalat gibt es für 7,50 Euro, das Schnitzel für 12,40 Euro und für die halbe Maß Bier zahlt man 3,60 Euro. Zusätzlich zur Karte gibt es jeden Tag ein wechselndes Tagesgericht; jeden Sonntag und an allen Feiertagen findet von 10-14 Uhr Weißwurst-Frühschoppen statt. An diesen Tagen gibt es zwei Weißwürste mit Brezn und einem Getränk für zusammen 7 Euro.
Eine Reservierung ist, zumindest bei kleinen Gruppen, nicht nötig. Zumindest: Noch.
Kopischstraße 1, Mittwoch bis Montag 11.30-22 Uhr, Dienstag Ruhetag