Bier wird teurer: Ein Euro pro Tragl!
Die ersten Brauer haben schon reagiert: Noch im ersten Halbjahr wird der Bierpreis steigen – die höheren Kosten aus Löhnen und Energie wird heuer umgelegt.
München In anderen Bundesländern ist es schon so weit – und auch Bayern wird nicht darum herumkommen: Noch in diesem Halbjahr werden die Bierpreise steigen – und zwar relativ deutlich.
Die ersten Brauhäuser haben ihre Geschäftspartner schon informiert, in den nächsten Wochen wird der Anstieg in den Getränke- und Supermärkten landen.
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Ein Zehnerl mehr pro Kölsch-Glas (0,2 Liter) – seit Mitte Januar ist das für Kölner Biertrinker je nach Brauerei schon Realität. Der Preissprung ist ein ordentlicher Schluck aus der Pulle – er entspricht etwa 25 Cent pro Halbe.
Ganz so schlimm soll es die Bayern nach Expertenmeinung nicht treffen. Zumindest, wenn es nach den Brauereien geht. Zwischen fünf und acht Euro pro Hektoliter lauten die ersten Ankündigungen im Freistaat. Das bedeutet – rein theoretisch – 50 bis 80 Cent mehr pro Tragl.
Theoretisch deshalb, weil erfahrungsgemäß der Zwischenhandel den Aufschlag noch ein bisschen ausfüttert. Deshalb ist der eine Euro mehr pro Kasten Bier durchaus realistisch.
Laut Branchen-Insidern hat sich die Brauindustrie wegen des brutalen Wettbewerbs die letzten zwei Jahre mit Preisspielchen stark zurückgehalten. Aber jetzt seien die Fixkosten derart gestiegen, dass Erhöhungen unausweichlich seien. Nicht nur wegen der teureren Rohstoffe, um 2,9 Prozent gestiegener Löhne und Gehälter und der Energiepreise, sondern auch wegen deutlich höheren Kosten etwa für Braumaschinen.
„Das gilt für ganz Bayern“, sagt ein Experte. Regionale Unterschiede seien nicht auszumachen. Wegen der drastischen Kartellstrafen für Brauereien aus NRW wegen verbotener Preisabsprachen (AZ berichtete) ist die ganze Brau-Branche mit öffentlichen Ankündigungen zurückhalten: „Da hat jeder gehörig Respekt davor“, so ein Insider zur AZ.
Bei den Wirten ist von der drohenden Preiserhöhung bisher noch nichts angekommen – „wir haben noch keine Signale vernommen“, sagt Frank-Ulrich John vom Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband.
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