Bier-Model klagt gegen Hofbräuhaus

Sylvia Mützel war das Gesicht des Hofbräuhaus - in der ganzen Welt. Und sie hatte keine Ahnung. Die Augsburgerin war auf Plakaten in Amerika und China zu sehen und klagt jetzt mehr Foto-Honorar.
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Sylvia Mützel auf einem Plakat des Hofbräuhauses in Shanghai – für dieses Foto bekam die Augsburgerin 600 Euro, jetzt will sie mehr.
Thomas Gaulke Sylvia Mützel auf einem Plakat des Hofbräuhauses in Shanghai – für dieses Foto bekam die Augsburgerin 600 Euro, jetzt will sie mehr.

MÜNCHEN - Sylvia Mützel war das Gesicht des Hofbräuhaus - in der ganzen Welt. Und sie hatte keine Ahnung. Die Augsburgerin war auf Plakaten in Amerika und China zu sehen und klagt jetzt mehr Foto-Honorar.

Sylvia Mützels Gesicht ging um die Welt. Nur: Sie wusste angeblich nichts davon. Auf Sixpacks, Bierdeckeln oder als Bildschirmschoner auf der Internetseite des Hofbräuhauses. Dass über Jahre Werbung mit ihrem sympathischen Lächeln gemacht wurde – davon will die Augsburgerin nichts gewusst haben. „Ich fühle mich über den Tisch gezogen“, sagt sie der AZ. Deswegen klagt Mützel gegen das Hofbräuhaus. Vor dem Münchner Landgericht I treffen sich die Parteien heute zum zweiten Mal.

Durch Paparazzi-Schüsse sind die Bilder von Sylvia Mützel natürlich nicht entstanden. 2001 posierte die heute 34-Jährige für das Hofbräuhaus als Model. „Ich war damals Wiesn-Bedienung, und eine PR-Dame hat mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte auf ein Fotoshooting.“ Sie hatte Lust, 600 Euro bekommt sie für die Aufnahmen. „Ich habe gedacht, das ist ein schönes Geld. Die Bilder, so ist mir gesagt worden, sind nur für die Maibock-Werbung.“

Im vergangenen Jahr aber entdeckte der Cousin von Mützels Mann Rainer ihre Fotos auf einer Geschäftsreise in Shanghai – sie hingen im dortigen Hofbräuhaus. „Er hat mich angerufen und gesagt, dass mein Foto auf riesigen Plakaten hängt.“ Sylvia Mützel fing an zu recherchieren – und war schockiert: „Es gab eine weltweite Kampagne mit mir.“

Und deshalb will die Augsburgerin jetzt mehr Geld vom Staatlichen Hofbräuhaus. 20000 bis 30000 Euro fordert Mützel, die über ihren Anwalt Paul Bucher Klage einreichen ließ. Am ersten Verhandlungstag schlug das Gericht einen Vergleich in Höhe von 1500 Euro vor. „Das ist viel zu wenig“, sagt Mützel. Also wird weiter prozessiert.

Christian Markowsky, Anwalt des beklagten Bayerischen Landesamts für Finanzen, sieht die Geschichte ganz anders. „Frau Mützel hat Fotos für allgemeine Werbezwecke von sich machen lassen. Auf alle Rechnungen hat sie geschrieben: ,Ich würde mich Freude, wenn Sie bei erneuten Aufnahmen auf mich zurückkommen.’ Es war klar, dass das keine einmalige Sache ist.“

Jetzt muss Mützel beweisen, dass das Shooting nur für die Maibock-Aktion gedacht war. Deshalb werden Zeugen aussagen, was damals abgemacht wurde.

V. Duregger

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